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Parkinson-Gala: Benefizabend für die Forschung

In Potsdam findet eine Parkinson-Gala statt. Die Veranstalter unterstützen eine Spezialklinik in Beelitz.

Potsdam - Jetzt heißt es erst einmal Klinken putzen, bei Händlern in der Potsdamer Innenstadt, bei Firmen in der Region. „Es ist ein mühseliges Geschäft“, erzählt Stephan Goericke, 37 Jahre, Unternehmer aus Potsdam. Dann fügt er, halb Scherz, halb im Ernst hinzu: „Die Leute fangen schon an, die Straßenseite zu wechseln, wenn sie mich sehen. Aber ich kenne da kein Pardon, da muss einfach jeder mitmachen.“

Goericke lässt nicht locker . Er bereitet gerade mit ein paar Freunden Brandenburgs erste „Parkinson Gala“ vor. Mit dem Benefizabend am 20. November im Potsdamer Kongresshotel soll die Entwicklung neuer, alternativer Bewegungstherapie-Möglichkeiten für Parkinsonkranke in der Fachklinik Beelitz-Heilstätten unterstützt werden. Mit den Erlösen aus der Tombola, den Eintrittskarten, Spenden. Stargast des Benefiz-Abends, für den Regierungschef Matthias Platzeck die Schirmherrschaft übernommen hat, ist Jennifer Rush.

Veranstalter ist kein Konzern, keine altehrwürdige medizinische Fachgesellschaft-Gesellschaft, sondern Goericke selbst. „Man redet viel über Alzheimer, Darmkrebs, Aids“, sagt Goericke. Aber Parkinson, mit 300 000 Betroffenen in Deutschland eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems, bei der der Körper von vor allem Menschen ab einem Alter von 50 Jahren nach und nach nicht mehr gehorchen will, Bewegungen immer schwerer Fallen, Arme und Beine plötzlich machen, was sie wollen, „kennt kaum einer.“ Goericke ging es ja selbst so, bis vor zehn Jahren die schockierende Nachricht kam: „Wir haben Parkinson in der Familie.“

Ganz in der Nähe Potsdams, in Beelitz-Heilstätten, forscht Georg Ebersbach, Chefarzt und Leiter des Neurologischen Fachkrankenhauses, der Bewegungstherapien für Parkinsonkranke entwickelt. Die fristen noch „ein Schattendasein“, stehen auch in der Medizin noch unter „Wellness-Verdacht“, erzählt Ebersbach. Die neue Therapie „BIG“ sei eine Art preußischer „Drill“, ein intensives Bewegungstraining für Parkinson-Kranke, vier Mal die Woche, eine Stunde, Vier Wochen lang. Bei Patienten im beginnenden und mittleren Krankheitsstadium könne so die Motorik deutlich verbessert werden. Das hat Ebersbach jetzt in einer ersten Studie, für die er auf dem Parkinson-Weltkongress in Buenos Aires vorgestellt mit dem „Blue Ribbon“-Preis als besonders bemerkenswerte klinische Studie ausgezeichnet wurde, nachgewiesen. Trotzdem, so Goericke, sei es schwierig, Finanziers für solche alternativen Forschungen zu finden, bei denen es nicht um Medikamente geht, die Pharmaindustrie „verhalten“ ist, wie im Übrigen auch mit Spenden für die Parkinson-Gala in Potsdam.

Das Projekt im Netz unter:

www.parkinson-gala.org

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