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Berlin: Parkraumkonzept an Schönhauser Allee umstritten

Immer wieder gab es Zwischenrufe empörter Anwohner. Dabei hatte Baustadträtin Dorothee Dubrau (Bündnis 90 / Grüne) doch eine gute Nachricht zum Thema Parkraumbewirtschaftung im Gleimviertel mitgebracht.

Immer wieder gab es Zwischenrufe empörter Anwohner. Dabei hatte Baustadträtin Dorothee Dubrau (Bündnis 90 / Grüne) doch eine gute Nachricht zum Thema Parkraumbewirtschaftung im Gleimviertel mitgebracht. Die Bauverwaltung sei jetzt einverstanden, die Zeiten für die Parkzonen zu verlängern, sagte sie. Doch die Mitglieder der Betroffenenvertretung Falkplatz und viele weitere Anwohner kritisierten die Pläne. Am Dienstagabend waren rund 100 Besucher zur Einwohnerversammlung in der Aula der 11. Grundschule Prenzlauer Berg erschienen. Nach zweistündiger Diskussion stand fest, dass die Anwohner sich weiter gegen die Parkraumbewirtschaftung vor ihren Haustüren einsetzen wollen.

Bereits seit mehreren Jahren wird in der Umgebung der Max-Schmeling-Halle und dem Cinemaxx-Kino an der Schönhauser Allee Ecke Gleimstraße um den Plan gestritten, "im Kiez einen ganzen Wald von Parkscheinautomaten" aufzustellen. Nach einem Gutachten des Planungsbüros "Stadtraum" war zunächst von 165 Automaten die Rede. Die Apparate sollten nicht nur direkt am Spielort der Basketballer von Alba und um das Großkino Cinemaxx herum postiert werden, sondern auch in den Nebenstraßen nördlich der Max-Schmeling-Halle. Und genau an diesem Punkt setzt die Kritik der Anwohner an. "Die einzigen Dauerparker dort sind Anwohner. Es gibt keine Einpendler von außerhalb", sagte Michail Nelken von der Betroffenenvertretung Falkplatz. Nelken bezeichnete die Grundidee der Planungen als sinnlos. "Auch wenn es keine Veranstaltungen gibt, sind alle Straßenränder zugeparkt. Die Parkraumbewirtschaftung bringt keine Entlastung für die Anwohner", sagte er. Die Anwohner müssten für etwas bezahlen, was sie jetzt gratis bekämen. Gabriele Mersch vom dreiköpfigen Quartiersmanagement Falkplatz regte an, den Zustrom von Autos bei Großveranstaltungen in der Max-Schmeling-Halle zu begrenzen. Dies könne mit Hinweisen im Radio darauf geschehen, dass es keine Parkplätze gebe. Sinnvoll ist es nach Gabriele Merschs Worten auch, bei Veranstaltungen Busverbindungen zu den Parkhäusern in den Schönhauser Allee Arcaden und in der Gustav-Meyer-Allee im Nachbarbezirk Wedding einzurichten. Dabei ist das Problem hausgemacht: Als der Senat die Max-Schmeling-Halle errichten ließ, verzichtete er auf Parkplätze und verwies auf die nahe U-Bahn-Linie 2. Doch viele Alba-Fans kommen mit dem Auto und parken sogar auf Gehwegen und Grünflächen. "Bevor diese doofe Halle gebaut wurde, gab diese Probleme nicht. Das ist wie eine Zusatzsteuer, pure Abzockerei", sagte ein Anwohner.

Baustadträtin Dubrau räumte ein, dass die Parkautomaten frühestens im Frühjahr 2001 aufgestellt werden können. Sie schlug vor, die Zeiten auf 12 bis 22 Uhr werktags festzulegen. Zeiten für den Sonnabend soll ein Planungsbüro noch ermitteln.

brun

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