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Berlin: Parteien setzen bei der Wahl auf Migranten

Mehr Einwanderer wollen ins Abgeordnetenhaus

Berlins Landespolitik wird multikultureller. Für die Abgeordnetenhauswahl am 17. September schicken die Parteien mehr als je zuvor Kandidaten auf aussichtsreichen Plätzen ins Rennen, die im Ausland geboren wurden oder ausländische Eltern haben. „Wir symbolisieren die Vielfalt der Gesellschaft“, sagt Ülker Radziwill, SPD-Abgeordnete, geboren in der Türkei, aufgewachsen in Berlin. Sie präsentierte sich am Donnerstag mit fünf anderen SPD-Kandidaten aus Migrantenfamilien.

„Es ist wichtig, dass sie nicht nur mit dem Thema Migration wahrgenommen werden“, sagte SPD-Chef Michael Müller und wies darauf hin, dass die Sechs unter anderem Wirtschafts- oder Finanzfachleute sind. Zugleich lobte er die „besondere Sensibilität“ der Migranten, die bereits für die SPD im Parlament sitzen: Bei Integrationsdebatten hätten die Einwanderer darauf geachtet, dass die SPD-Fraktion nicht nur über Forderungen an Migranten diskutiert, sondern auch über Angebote. Neben Radziwill stellte Müller die gebürtigen Türkinnen Hediye Erdem, Canan Bayram und die bereits im Abgeordnetenhaus sitzende Dilek Kolat vor. Außerdem Robert Schaddach, Berliner mit Kameruner Eltern sowie Raed Saleh, geboren im Westjordanland und aufgewachsen in Berlin.

Die Grünen gehen mit vier Migranten auf aussichtsreichen Plätzen ins Rennen, sagt Parteisprecher Matthias Tang, darunter die türkischstämmige Journalistin Bilkay Öney. Die PDS tritt mit zehn Kandidaten mit Migrationshintergrund an, davon mindestens zwei auf relativ sicheren Plätzen. Die FDP hat keine Migranten auf den Abgeordnetenhauslisten, aber als Kandidaten für die zeitgleiche BVV-Wahl. Die CDU macht keine Angaben: Sie will Kandidaten nicht nach Herkunft klassifizieren. lvt

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