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Justizsenator Thomas Heilmann kandidiert für den Vorsitz der Südwest-CDU.

© dpa

Patt zwischen Wellmann und Heilmann: Südwest-CDU im Duell mit sich selbst

Berlins größter CDU-Kreisverband treibt auf einen neuen Machtkampf zu. Mit Justizsenator Thomas Heilmann und dem Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann gibt es zwei Bewerber für den Vorsitz, der im März oder April 2013 neu gewählt werden soll.

Noch scheint das Rennen völlig offen zu sein. Das sehen auch Heilmann und Wellmann so: Keiner von beiden hätte derzeit eine deutliche Mehrheit der Delegierten der Südwest-CDU.

Heilmann wollte sich am Sonntagabend mit sieben Ortsverbandsvorsitzenden treffen, die er seinem Lager zurechnet. Alle sieben haben den noch amtierenden Kreischef Michael Braun unterstützt, der nicht mehr antreten will. Heilmann, Mitglied des Berliner CDU-Präsidiums und einer der Reformer um Landeschef Frank Henkel, hat sein Interesse an einem zweiten Parteiamt damit begründet, dass er die CDU öffnen und verändern wolle. Sein Konkurrent Wellmann will „integrieren“ und nimmt zudem ähnliches für sich in Anspruch. Er weist darauf hin, dass er die Südwest-CDU im Flugroutenstreit mit Bürgerinitiativen zusammengebracht habe. Auch habe er beantragt, das Mitgliederprinzip bei bestimmten Entscheidungen anzuwenden, die Basis also stärker einzubeziehen.

Wie sich der Konflikt entwickelt, ist nicht abzusehen. Der Ton der Auseinandersetzung wird schriller. So hat sich jüngst Wellmann-Mitstreiter Stefan Schlede, Vorsitzender des Ortsverbands Wannsee und Abgeordneter, in einer Mail an Heilmann beschwert, dieser versuche, Wellmann-Anhänger abzuwerben. Schlede warf Heilmann vor, „ausschließlich persönliche Machtziele“ zu verfolgen. Die These dahinter: Heilmann wolle Kreischef werden, um sich von dieser Machtbasis aus als Konkurrent gegen Henkel in Stellung zu bringen.

Heilmann wurde allerdings, was er in der Berliner CDU ist, ohne die sonst übliche Basis: erst Mitglied des Präsidiums, dann einer der Wahlkampforganisatoren, dann Senator. Zudem dürfte auch Wellmann politisch-persönliche Ziele verfolgen. Wenn es nicht gelingt, die Südwest-CDU im Frühjahr zu befrieden, wird der Bundestagswahlkampf schwer und intrigenreich werden.

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