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Schnell noch mal angucken: das Fries des Pergamonaltars

© Kai-Uwe Heinrich

Pergamon-Umbau in Berlin: Was sind schon fünf Jahre!

Nur noch wenige Stunden kann man den Pergamonaltar besichtigen, dann wird sein Saal zur Baustelle. Unserem Autor erscheint die Zeit im Angesicht des antiken Gemäuers ziemlich relativ. Ein Glosse

Die Beschäftigung mit der Historie und speziell der Antike bringt es mit sich, dass man sich als Mensch der Gegenwart, jedenfalls was die zeitliche Dimensionen betrifft, recht winzig vorkommt. Was ist schon die Bauzeit des BER, egal in welchem Jahrzehnt er denn nun fertig wird, gegenüber der des Kölner Doms! Und was die Reparatur, die jetzt im Pergamonmuseum ansteht, gegenüber dem Bau der Cheopspyramide. Und man stelle erst mal das Alter des Pergamonaltars den avisierten Jahren gegenüber, die er jetzt der Öffentlichkeit entzogen ist: um die 2200 Jahre gegenüber fünf, also eine Ewigkeit gegenüber einem Klacks.

Das sollte man sich doch vor Augen führen, wenn man sich heute in der Schlange die Beine in den Bauch steht, um zum vorerst letzten Mal einen Blick auf die berühmten Säulen, die vielbestiegenen Stufen, die hochgepriesenen Reliefs zu werfen. Allerdings, ein rechter Trost ist das nicht, zumal man in Berlin nie weiß, mit welcher Zahl man die geplanten Baujahre multiplizieren muss, um auf einen halbwegs realistischen Wert zu kommen. Wie auch immer, es ist spannend, was zuerst eröffnet wird: Der Saal des Pergamonaltars? Die Staatsoper? Der BER?

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