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Berlin: Pfandflaschen-Dribbeln

Studenten-Filmclips zum dem Thema „Nachhaltigkeit“

Verzicht ist lustvoll. Widerspenstigkeit gegen Konsum und Verschwendung ist gefragt. Mit drei kurzen Filmspots wollen 28 Studenten diese Botschaften vermitteln. Sie gehören zum Nachhaltigen Filmblick, einem außeruniversitären Studienprojekt, das den schwammigen Begriff der Nachhaltigkeit visualisieren und mit Leben füllen will. Ihre ersten Ergebnisse präsentierten die jungen Filmemacher aus den Bereichen Umweltwissenschaften, Kommunikation und Film in der Akademie der Künste. Wie erklärt man nachhaltige Entwicklung in 50 Sekunden?

Eines der Werke trägt den Titel „Slogans“: Der Basketballer tippelt auf den Korb zu, er springt und wirft eine leere Pfandflasche durchs Netz. Sie landet in der darunter stehenden Kiste: „Just do it“. Die Frau kurvt mit dem Fahrrad durch einen Auto-Stau: „Freude am Fahren“. Wie ein Hund tollt das Mädchen über eine Wiese. Sie knabbert am Grasbüschel: „Come to where the flavor is“.

„Wir wollen das Image von Marken und Produkten durchbrechen, indem wir Slogans ausleihen und neu interpretieren. Der neue positive Lifestyle ist nachhaltig: Man verzichtet, um dazuzugewinnen“, sagt Veit Ebermann, 28, Student beim Filmblick.

Seit sechs Monaten arbeiten die Studenten zusammen. So haben sie haben sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und gleichzeitig gelernt, wie ein Werbespot von der Idee bis zum Dreh umgesetzt wird. Für Dozent Joachim Borner, 50, ist dies ein Pilotprojekt. Aus den Erfahrungen der ersten Projektphase, die noch ein weiteres Jahr laufen wird, soll ein zweijähriger postgradualer Studiengang „Kommunikation für Nachhaltigkeit“ entstehen. Die modulare Struktur soll ermöglichen, dass sich die Studenten auf Gesellschaftskommunikation, Dokumentation oder den künstlerischen Bereich spezialisieren.

„Es geht darum Kompetenzen zu verknüpfen: wie können Umweltwissenschaftler ihr komplexes Wissen auf verständliche Weise vermitteln. Und wie können Kommunikationswissenschaftler oder Filmemacher Nachhaltigkeit visuell darstellbar machen“, erklärt Joachim Borner.Die ersten Filme werden in Jugendclubs, Schulen, U-Bahnen und Kinos gezeigt. Auch im Internet kann man sich die Filme herunterladen. Die englische Version von „Slogans“ tritt im Gepäck der Heinrich-Böll-Stiftung sogar die Reise zum UN-Klimagipfel in Johannesburg an, um die Botschaft auch an die Politik heranzutragen: Weniger ist mehr. Anna Bilger

Mehr Informationen unter

www.nachhaltiger-filmblick.de

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