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Berlin: Pfleger bedrohte blinde Heimbewohner

Spandauer Einrichtung bestätigt Vorwürfe. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Blinde und demente Patienten einer Blindenwohnstätte in Spandau sind einem Medienbericht zufolge von einem Pfleger terrorisiert worden. Eine 68-jährige Bewohnerin soll monatelang bemerkt und erlebt haben, wie der Pfleger physische und psychische Gewalt gegen Mitpatienten ausgeübt hat, berichtet der RBB. Die Bewohner hätten nach Angaben der Frau Angst vor dem Pfleger, der seine hilflosen Patienten bestrafe, ihnen die Mahlzeiten verwehre und sie grob anfasse.

„Es gab Einzelfälle, in denen sich ein Pfleger nicht optimal oder sogar falsch verhalten hat“, bestätigte der Leiter der Wohnstätte, Stefan Fischer, auf Anfrage. Seit Anfang des Jahres seien ihm einige der Vorwürfe bekannt. Von grober physischer Gewalt und Essensentzug sei aber nie die Rede gewesen. Der Heimleiter bestätigte aber, dass der Pfleger, der seit 19 Jahren in der Blindenwohnstätte arbeite, Medikamente nicht richtig verabreicht habe. Außerdem habe sich der Beschuldigte oft im Ton vergriffen.

Bei einer unangemeldeten Sonderprüfung am 9. Dezember stellte auch die Heimaufsicht des Landesamts für Gesundheit und Soziales Missstände fest. „Die Beschwerden über psychische Gewalt haben sich bestätigt. Mehrere blinde und demente Bewohner wurden von dem Pfleger beschimpft und sogar bedroht“, sagte Sprecherin Silvia Kostner am Freitag. Das hätten auch Mitarbeiter der Wohnstätte bestätigt. Physische Gewalt gegen die Bewohner sei hingegen nicht nachgewiesen worden. Die Heimleitung wurde aufgefordert, den Mann zu versetzen. Er dürfe ab 23. Dezember nicht mehr mit Bewohnern in Kontakt kommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. dapd

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