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Pflegereform: Mehr Heime überprüft

Die Pflegereform wird nun auch in Berlin umgesetzt. Doch die schwierige Personalsituation erschwert verstärkte Kontrollen.

Der Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) wird in den kommenden Monaten nun doch wesentlich mehr Pflegeheime und -dienste kontrollieren und mit Schulnoten bewerten, als ursprünglich geplant. Auch die Einrichtungen, die zwischen dem 1. Juli 2006 und dem 31. Juni 2008 bereits geprüft wurden, müssen nun bis Ende 2010 mit einer erneuten Kontrolle rechnen. Darauf haben sich nach Tagesspiegel-Informationen die Pflegekassen und der MDK geeinigt. Damit würde nun auch in Berlin die Vorgabe der im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Pflegereform umgesetzt, nach der alle Einrichtungen zwischen Juli 2008 und Ende 2010 mindestens einmal vom MDK kontrolliert werden müssen – unabhängig davon, ob es dort zuvor schon Kontrollen gab. Danach schließen sich jährlich unangemeldete Prüfungen an. In der Hauptstadt betrifft dies rund 860 Einrichtungen.

Vor wenigen Wochen hatten die Landesverbände der Pflegekassen, die die MDK-Kontrollen beauftragen und bezahlen müssen, wie berichtet den Zeitraum für die Erstprüfungen auf den 1. Juli 2006 zurückdatieren wollen. Dadurch hätten schon zwei Jahre vor dem Juli 2008 überprüfte Einrichtungen kein weiteres Mal kontrolliert werden müssen. Der MDK Berlin-Brandenburg, bei dem im Gegensatz zu anderen Ländern keine zusätzlichen Kontrolleure eingestellt wurden, wäre so entlastet worden.

Nun müssen in den Jahren 2009 und 2010 statt der geplanten je 260 Pflegeheime und -dienste jeweils rund 350 geprüft werden – und das mit dem gleichen Personal. Insgesamt stehen dem MDK 18 Kontrolleure für Berlin und Brandenburg zur Verfügung. Um das zu bewältigen, sei das Kontrollprogramm gestrafft worden, sagt Hendrik Haselmann, Sprecher des MDK Berlin-Brandenburg. So werden Bewohner eines Heimes im Rahmen der Kontrolle nur noch jeweils von einem Prüfer statt bisher zweien nach ihrer Zufriedenheit befragt und auf den Pflegezustand untersucht. Außerdem habe man die Beratungsintensität in den Einrichtungen reduziert, die in Berlin gegenüber anderen Bundesländern bisher sehr hoch gewesen sei. „Wir sind optimistisch, dass wir dadurch das höhere Pensum bewältigen können.“ 

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