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Berlin: Pharaonisch

über das uralte Phänomen „Zwischennutzung“ Vielleicht war das bei den Pyramiden ja ähnlich. Ein Ramses besann sich eines Tages seiner menschlichen Herkunft, sagte: Schluss mit der Gigantomanie, was soll denn die Nachwelt von uns Pharaonen denken?

Von David Ensikat

über das uralte Phänomen „Zwischennutzung“ Vielleicht war das bei den Pyramiden ja ähnlich. Ein Ramses besann sich eines Tages seiner menschlichen Herkunft, sagte: Schluss mit der Gigantomanie, was soll denn die Nachwelt von uns Pharaonen denken? Reißen wir die Pyramiden ab und bauen ein paar hübsche Sphinxen hin. Die Werkstoffforscher mochten zunächst jedoch nicht die allzu lange Haltbarkeit der Sphinxennasen garantieren. Also entwickelte man erstmal die Idee des Tourismus. Perser wurden eingeladen, frühe Sudanesen, Phönizier, alle kamen, hatten eine tolle Zeit in den engen, stickigen Pyramidengängen, die man für die Zeit der Zwischennutzung geöffnet hatte – nur so lange die Werkstoffforscher mit dem Nasenwerkstoff nicht fertig waren. Man forschte, der Tourismus entwickelte sich, die Pharaonen starben aus und mit ihnen die Furcht ums falsche Image. Die Pyramiden werden noch heute zwischengenutzt und der Palast der Republik nun bis zum voraussichtlichen Abrissbeginn Sommer 2005. (Seite 11)

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