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Plagen des milden Frühlings: Die ersten Mücken nerven schon

Erhöhte Waldbrandgefahr, krabbelnde Ameisen, niedrige Flusspegel. Der warme Frühling hat auch Schattenseiten. Und soll man eigentlich jetzt den Rasen sprengen?

Sonne, blauer Himmel, frühsommerliche Temperaturen – bis Freitag geht das noch so weiter, sagen die Meteorologen. Zum Wochenende dann, so die Vorhersage, sinkt das Thermometer auf zehn Grad, es soll regnen – schlechte Nachrichten für Sonnenanbeter. Aber es gibt auch ein paar gute Gründe, sich auf das – vorläufige – Ende der frühen Hitzeperiode zu freuen.

Trockene Wälder

In fast allen Teilen Brandenburgs und auch in Berlin herrscht hohes Waldbrandrisiko. Vor allem im Osten und Süden des Landes sowie rund um Potsdam und Berlin gilt die zweithöchste Warnstufe. Besonders das trockene Laub aus dem vergangenen Herbst und herabgefallene Nadeln können sich leicht entzünden. Dagegen hilft nur ein kräftiger Regen. Da Waldbrände fast immer durch Menschen ausgelöst werden, ist Rauchen im Wald und in seiner Umgebung streng verboten. Auch Grill- und Lagerfeuer werden dort nicht geduldet. Häufig entzündet sich der Waldboden durch eine achtlos aus dem Autofenster geworfene Kippe. Wer im Wald raucht, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro rechnen. Größere Verstöße können mit bis zu 50 000 Euro bestraft werden.

Verfrühte Mücken

Derzeit fliegen schon die ersten Hummeln durch die Natur. Dicke Haare am schwarz-gelben Rumpf schützen sie vor der Kälte in der Nacht. Für die Menschen sind sie ungefährlich. Nur wenn sie gejagt oder geschlagen werden, können sie mal beißen. Auch Mücken sind schon eine Weile unterwegs. Insektenforscher sagen nach dem milden Winter eine Mückenplage voraus, vor allem mit den gefürchteten Stechmücken. Bei Temperaturen über zehn Grad Celsius schlüpfen die Larven aus den Eiern. Da können örtlich schon größere Schwärme auftreten. Wespen sind dagegen noch nicht unterwegs. Dafür aber Ameisen. Kröten wiederum ist es noch zu kalt: Trotz warmer Tagestemperaturen hat deren Wanderung in die Laichgewässer noch nicht eingesetzt.

Sinkende Pegel

Die Pegel fast aller Flüsse weisen ungewöhnlich niedrige Werte auf. Während sich die Anrainer von Elbe, Oder, Neiße oder Schwarzer Elster in den vergangenen Jahren in dieser Zeit eher auf das Frühjahrshochwasser vorbereiteten, herrscht wegen des ausgebliebenen Regens fast überall Niedrigwasser. Dresden meldete am Mittwoch einen Wasserstand von 1,08 Metern in der Elbe, normal sind 2,10 Meter. In Wittenberge und in Lenzen in der Prignitz liegen die Messwerte jeweils mehr als einen Meter unter dem langjährigen Mittel. In Berlin sind aber an Spree und Havel keine großen Veränderungen auszumachen, Schleusen gleichen die Schwankungen aus. Allerdings führt die Panke im Norden Pankows derzeit sehr wenig Wasser.

Den Rasen sprengen? Eher nicht

Viele Kleingärtner und Grundstücksbesitzer fragen sich derzeit, ob sie den Bäumen oder dem Rasen mit Sprengwasser etwas auf die Sprünge helfen sollen. Anja Sorges vom Berliner Verband des Naturschutzbundes (Nabu) rät eher davon ab. „Bäume holen sich mit ihren langen Wurzeln die notwendige Feuchtigkeit aus den Tiefen“, sagt sie. „Da der Boden nicht gefroren ist, kommen sie da ohne unsere Hilfe aus.“ Das gleiche treffe auf den Rasen zu. Sprengwasser könnte eher in der Nacht eine dünne Frostschicht bewirken und die Pflanzen schädigen. Pflanzen wachsen ab etwa 7 Grad Celsius im Boden.

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