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Berlin: Planungen für den Transrapid laufen auf vollen Touren weiter

BERLIN .Die Planungen für den Bau der Magnetschnellbahn Berlin - Hamburg laufen auf vollen Touren weiter.

BERLIN .Die Planungen für den Bau der Magnetschnellbahn Berlin - Hamburg laufen auf vollen Touren weiter.Bis zum Jahresende sollen alle 20 Planfeststellungsverfahren für die 292 Kilometer lange Strecke eingeleitet sein.Acht laufen bereits.Die Planungskosten werden nach Angaben der Magnetschnellbahn-Planungsgesellschaft (MPG) insgesamt einen dreistelligen Millionenbetrag erfordern, den der Bund und die Industrie je zur Hälfte aufbringen müssen.

Inzwischen gibt es auch Überlegungen, als Alternative zur Strecke Hamburg - Berlin eine Transrapid-Verbindung von der Innenstadt zum neuen Flughafen Schönefeld zu bauen.Die Bahn könnte dann die vorhandenen Gleise zwischen Berlin und Hamburg verhältnismäßig preisgünstig in kurzer Zeit ICE-tauglich für den Schnellverkehr auf Schienen ausbauen.Die Verbindung ist als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit für rund vier Milliarden Mark ausgebaut worden.Seit dem vergangenen Jahr brausen die Züge in zweieinviertel Stunden von der Spree an die Elbe.Bei einem weiteren Ausbau der Strecke könnte sich die Fahrtzeit für die Züge auf etwa 100 Minuten reduzieren.Der Transrapid soll vom Jahr 2005 an eine Stunde benötigen.

Dabei wird die Koalitionsvereinbarung von SPD und Grünen für die gemeinsame Bundesregierung unterschiedlich interpretiert.Die Abmachung, die Magnetschnellbahn zu bauen, wenn sich die veranschlagten Kosten für den Bund nicht erhöhen, ist nach Ansicht von Michael Cramer (Bündnis 90 / Grüne) das Todesurteil für den Transrapid.Nach Berechnungen des Eisenbahn-Bundesamtes werden sich die Kosten für den Fahrweg, den der Bund finanzieren soll, nämlich deutlich erhöhen - in einer Bandbreite von 1,6 Milliarden Mark bis 2,8 Milliarden Mark.Veranschlagt sind bisher Baukosten in Höhe von 6,1 Milliarden Mark.Damit wäre, so Cramer, der Transrapid gemäß der Koalitionsvereinbarung "faktisch tot".

Dem widerspricht MPG-Sprecher Peter Jablonski.Das Eisenbahn-Bundesamt habe auch Möglichkeiten zur Kostenersparnis ermittelt, die nun geprüft würden.Für Jablonski ist die Koalitionsvereinbarung ein Erfolg."Damit sind die Grünen vom klaren Nein zum Transrapid abgerückt." Die exakten Kosten stünden erst am Ende der Planfeststellungsverfahren fest; frühestens Ende 1999.

Vorher will die Bahn die alten Pläne zum Ausbau der Schienenstrecke für den Schnellverkehr zwischen Berlin und Hamburg auch nicht reaktivieren.Ursprünglich sollten die Gleise nach der Einheit hier für Tempo 200 hergerichtet werden.Nach dem Beschluß der CDU / FDP-Bundesregierung, zwischen beiden Städten den Transrapid schweben zu lassen, beschränkte man sich auf einen Ausbau für 160 km/h.

Um schneller fahren zu können, müßten an der Strecke noch 52 Bahnübergänge beseitigt werden.Nur dann dürfen Züge nach den Vorschriften so schnell fahren.Die Kosten für den Bau der Brücken und Unterführungen müssen sich der Bund, die Bahn und der Straßenbaulastträger zu je einem Drittel teilen.Oft fehlt den Kommunen dabei das Geld.Zudem müßte die Oberleitung an das höhere Tempo angepaßt werden, und für die Signalüberwachung wäre eine sogenannte Linienzugbeeinflußung (LZB) erforderlich, die dem Lokführer die Signalstellung im voraus zeigt.Für den gesamten Ausbau wären nach Bahnangaben insgesamt weniger als eine Milliarde Mark erforderlich.Kommt der Transrapid doch, würde die Bahn den Schnellverkehr zwischen Berlin und Hamburg einstellen.

In Berlin wird die Transrapidstrecke beim derzeitigen Bau des Lehrter Bahnhofs, wo er starten und enden soll, weiter berücksichtigt.In Spandau ist für die Magnetschnellbahn bereits ein Brückenbau erfolgt.

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