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Berlin: „Politik fand ich stinklangweilig“

Was war Ihr Horrorfach in der Schule, Josephine Schmidt?

Josephine Schmidt (22), Schauspielerin in der TVSerie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, hat ihr Abitur 2000 am Humboldt-Gymnasium in Potsdam gemacht.

„Den Politikunterricht in der Schule konnte ich überhaupt nicht leiden: Bundestag, Bundesrat und Verfassungsgericht – das fand ich stinklangweilig. Außerdem war meine Lehrerin der Horror. In jeder Stunde mussten wir ewig lange Texte lesen und danach schriftlich Fragen beantworten. Ein paar Monate lang hatten wir mal einen anderen Lehrer. Für ihn war Politik Alles und er hat es geschafft, seine Begeisterung auf uns zu übertragen. Wir sollten uns in Situationen hineinversetzen und Entscheidungen fällen. Er ließ gar nicht zu, dass wir nicht mitdenken. Das war zwar anstrengender – und auch während dieser Monate habe ich keine Leidenschaft für Politik entwickelt –, aber der Unterricht war lebendiger und hat viel mehr Spaß gemacht. Als im nächsten Schuljahr die andere Lehrerin zurückkam und wir befürchteten, wieder nur Texte lesen zu müssen, haben ein paar Mitschüler und ich versucht, mit der Frau zu reden. Wir sagten ihr, was uns stört. Doch sie zeigte sich komplett unbeeindruckt. Und so änderte sich auch in diesem Schuljahr nichts. Der Politikunterricht blieb öde und wir kämpften jedesmal mit unsere Müdigkeit. Mir hat das gezeigt, dass Lehrer wahnsinnig viel Einfluss darauf haben, wofür sich Schüler interessieren.“

Aufgezeichnet von Mandy Schielke

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