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Berlin: Politikerin patzte am Plattentelller

Sie wurde angekündigt wie ein Stargast. Sie wurde umsorgt wie eine Diva.

Sie wurde angekündigt wie ein Stargast. Sie wurde umsorgt wie eine Diva. Sie stand im Gewitter der Blitzlichter wie eine Königin: Adrienne Goehler sollte mit einer Auswahl aus ihrer Plattensammlung die Eröffnung der Berliner Festwochen am Freitagabend zu einem Ereignis machen, das in die Glieder fährt. Neben Stevie Wonder soll sich auch der River Kwai March unter den Scheiben befunden haben. Und so sprach man schon vor der eigentlichen Eröffnungsveranstaltung, dem Gastspiel der israelischen Batsheva Dance Company, überall nur noch von DJ Adrienne. Berlins ehemalige Kultursenatorin ließ sich dann erstmal von einem Profi in die Kunst des Auflegens einweisen. Vielleicht schien ihr das, was DJ Amina aus Wien vorlegte, als unerreichbar. Vielleicht gab sie einfach viel lieber Interviews. Jedenfalls übte sich Adrienne Goehler in der Politik des ruhigen Plattenarms. Das Publikum reagierte mit Abwanderung aus der ohnehin mager beschallten Kassenhalle des Hauses der Berliner Festspiele. Nur eine unerschütterliche Dame in Silberhose drehte barfuß ihre Runden. Festspiele-Intendant Joachim Sartorius zuckte auf dem Weg zur Bar pflichtschuldig kurz mit den Hüften.

Glücklicherweise kannte jeder einen, der jemanden kannte, der gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Und ließ sich erzählen. Von anderswo. UA

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