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#24hPolizei: „Das ist der neue Polizeifunk“

Der Startschuss für #24hPolizei fällt. Die Polizei berichtet über Twitter live aus ihrem Arbeitsalltag. Wir begleiten #24hPolizei und filtern die interessantesten Einsätze aus den Tweets heraus.

Gleich geht es los. Die Polizei Berlin berichtet via Kurznachrichtendienst Twitter live aus dem Arbeitsalltag einer Wache. Es ist bereits der dritte 24-Stunden-Twittermarathon der Berliner Polizei. Die Behörde möchte sämtliche Einsatzfahrten eines Tages twittern – nonstop und direkt aus der Notrufzentrale am Platz der Luftbrücke in Tempelhof. Rund 2500 Einsätze sollen unter dem Hashtag „24hPolizei“ auf dem Einsatzkanal @PolizeiBerlin_E dokumentiert werden. Die Aktion – eine Mischung aus Leistungsschau und Werbemaßnahme zur Nachwuchsgewinnung – löste im Vorfeld erneut geteilte Meinungen in den sozialen Netzwerken aus.

Der ehemalige Piraten-Abgeordnete Christopher Lauer etwa meldete sich am Freitagmittag zu Wort: „Freu mich schon auf #24hPolizei“, twitterte er. Damit lag er auf gleicher Linie mit vielen anderen Kommentatoren („Letztes Mal war das echt gut“, „cooles Projekt“, „hoffentlich gibt’s wieder Lamas“). Andere Twitternutzer waren skeptischer: „Twitter ist der neue Polizeifunk“, schrieb etwa Henning Dorstewitz. Ein anderer User rechnete offenbar mit purer Langeweile: „Heute werden Knöllchen getwittert“, schrieb er am Freitag. Ein Kommentator mit dem Alias „GoaGoaZwerg“ ärgerte sich schon vorab über die Werbeaktion eines aus seiner Sicht „rassistischen Korpsgeist-Apparats.“

Meinungen dazu gehen auseinander

Auch auf der Facebookseite der Polizei gingen die Meinungen zu #24hPolizei auseinander. Mancher Facebooknutzer beschwerte sich, dass sein bevorzugtes soziales Netzwerk nicht bespielt wird („Idee gut, aber wer bitte nutzt diesen Dödelkram Twitter?“, „Twitter ist mir zu kompliziert, dann muss ich auch auf die Einsätze verzichten“). Andere würden lieber in direkten Kontakt mit den Beamten treten („Absolut kein Ersatz für den gestrichenen Tag der offenen Tür“). Die meisten Kommentatoren begrüßten die Aktion – nur wenige waren so hin- und hergerissen wie die Userin Linda Heckmann: „Dann kann man also alle paar Sekunden lesen, dass in Berlin gerade wieder jemand abgestochen und überfallen wurde. Ob das so schön ist, das auch noch Schwarz auf Weiß zu haben?! Ich mein, interessant ist das mitzulesen, wenn es nicht alles so schlimm wäre“, schrieb sie.

Insgesamt hielt sich das Interesse der Twittergemeinde bis zum Freitagnachmittag aber in durchaus überschaubaren Grenzen. Unter die Twittertrends – also die Liste der beliebtesten Hashtags – hatte es #24hPolizei bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschafft. Das wird sich aber voraussichtlich spätestens im Lauf des Samstags ändern – wenn es der Polizei gelingt, wieder ähnlich viele Leute vor die Rechner und Smartphones zu locken wie im vergangenen Jahr. #24hPolizei war damals am Sonnabend der meistgenutzte Hashtag im Bundesgebiet.

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