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Die Beamten erteilten dem Mann einen Platzverweis für das Kottbusser Tor.

© Kitty Kleist-Heinrich

34-Jähriger kommt in Psychiatrie: Drogendealer verletzt fünf Polizisten in Kreuzberg

Ein Mann weigert sich, das Kreuzberger Café "Kotti" zu verlassen, bedroht und verletzt Polizisten. Schaulustige werfen mit Obst und Flaschen.

Bei einem Einsatz im Kreuzberger Café „Kotti“ sind am Dienstagabend fünf Polizisten von einem renitenten Cafébesucher verletzt worden. Erst durch den Einsatz eines Polizeihundes konnte der Mann festgenommen werden.

Nach Tagesspiegel-Informationen handelt es sich bei dem Mann um einen aus Gambia stammenden Drogendealer, der schon häufiger auffällig war.

Laut Darstellung der Polizei hatte sich der 34-Jährige geweigert, das Café in der Adalbertstraße zu verlassen, in dem er Hausverbot hat. Als die Beamten ihn den Angaben zufolge aus dem Café begleiteten, zeigte er sich uneinsichtig. Die Polizisten sprachen daher einen Platzverweis für das Kottbusser Tor aus.

Mann greift nach Waffe, Polizei-Hund beißt zu

Der Mann äußerte wiederholt die Absicht, in das Café zurückzugehen, woraufhin ihn ein Beamter am Arm griff, um laut Polizei den Platzverweis durchzusetzen. Dabei soll der Mann ein Messer gezogen und damit den Beamten bedroht haben.

Die Beamten überwältigten den Mann mit Reizgas und Gewalt, wobei der nach der Dienstwaffe im Holster eines der Beamten gegriffen haben soll. Ein Polizeihund biss den Mann in den Arm, der daraufhin die Waffe losließ und von den Beamten festgenommen wurde.

Die Bilanz: Fünf Polizistinnen und Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt und mussten ihren Dienst abbrechen: „Ein Kollege wurde durch den Widerstand des Mannes schwer an der Hand verletzt und kam ins Krankenhaus“, sagte eine Sprecherin. Die vier weiteren Beamten seien durch die Widerstandshandlungen und das eingesetzte Pfefferspray leicht verletzt worden, so die Sprecherin.

Mann kommt in Psychiatrie

Laut Polizei sollen sich während des Einsatzes dutzende Menschen versammelt haben und Flaschen, Dosen und Obst in Richtung des Geschehens geworfen haben, wodurch allerdings niemand verletzt wurde. „Das waren Schaulustige, die sich um das Einsatzgeschehen versammelt haben, sie haben allerdings keine Polizisten getroffen“, sagte die Sprecherin. Man gehe jedoch davon aus, dass die Würfe den Beamten galten. Auch gegen diese Personen wird nun wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt, ihre Personalien wurden vor Ort jedoch nicht aufgenommen.

Der aggressive Drogendealer wurde nach dem Einsatz in eine Psychiatrie gebracht. Gegen ihn wird ermittelt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in besonders schwerem Fall, Körperverletzung, Hausfriedensbruchs, versuchten schweren Diebstahls von Schusswaffen, Verstoßes gegen das Waffengesetz und schweren Landfriedensbruchs.

Am Mittwoch äußerte sich der Sprecher der Polizeigewerkschaft GdP, Benjamin Jendro, zu dem Einsatz: „Es ist schon schlimm genug, dass fünf Kolleginnen und Kollegen aufgrund massiven Widerstandes verletzt vom Dienst abtreten müssen. Dass zahlreiche Leute einen Mann, der mit einem Messer auf Menschen losgeht und eine Schusswaffe entwenden will, durch Flaschen-, Obst- und Dosenwürfe unterstützen, rüttelt dann schon am Verständnis jedes demokratisch denkenden Menschen“, so Jendro.

Erst vor wenigen Wochen war ebenfalls am Kottbusser Tor ein Dealer ausgerastet. Er stach einem Mann ins Bein, der keine Drogen bei ihm kaufen wollte.

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