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350.000 Euro verspielt: Botschaftsgeld verzockt: Bewährungsstrafe

Erst verspielte der Beamte sein eigenes Geld, dann plünderte er hemmungslos das Konto der Deutschen Botschaft im niederländischen Den Haag. Dort leitete Roland K. die Zahlstelle und galt als äußerst zuverlässiger Mitarbeiter.

19 Monate lang zweigte er Gelder für sich ab und verursachte einen Schaden von 351.000 Euro. „Fehlende Kontrollen haben maßgeblich dazu beigetragen“, kritisierte gestern das Landgericht. Gegen den 56-jährigen Amtsinspektor ergingen wegen Untreue zwei Jahre Haft auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte viereinhalb Jahre Gefängnis gefordert.

Seine Spielleidenschaft brach nach einem spontanen Casinobesuch aus. Der Junggeselle habe seinem Leben wohl ein bisschen Farbe geben wollen, hieß es im Urteil. Er hoffte auf das große Glück, doch die Schulden wurden immer größer. 499 Mal bediente er sich am Botschaftskonto. Gewann er, überwies er allerdings Gelder zurück. „Ich habe alles verloren, sogar mich selbst“, hatte K. im Prozess erklärt. Rund 100 000 Euro hat der Beamte, der sich selbst anzeigte und danach in die Registratur des Auswärtigen Amtes versetzt wurde, bereits zurückgezahlt. Den verbleibenden Schaden von 250 000 Euro soll er auf Weisung des Gerichts über den Verkauf seines Hauses begleichen. K.G.

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