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Anklage: Prozess wegen Auftragsmord beginnt

Er wollte nicht nur Geld erpressen, sondern auch den Vorstandschef eines Immobilienunternehmens umbringen lassen - so die Anklage vor dem Berliner Landgericht am Donnerstag. Der 40-Jährige hat eine umfassende Aussage angekündigt.

Wegen versuchter Anstiftung zum Mord und versuchter Erpressung muss sich seit Donnerstag ein 40-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Diplom-Volkswirt ist angeklagt, im Januar 2009 einen Auftragskiller mit der Entführung und späteren Ermordung des Vorstandschefs eines börsennotierten Unternehmens aus der Immobilienbranche angeheuert zu haben, bei dem er früher beschäftigt war. Bei mehreren Treffen soll er einem Komplizen Privat- und Geschäftsadresse des Mannes und dessen Geflogenheiten mitgeteilt haben.

Laut Absprache sollte der Manager zunächst entführt und um 6,3 Millionen Euro erpresst werden. Dafür sei dem "Auftragskiller" eine Belohnung von 500.000 Euro versprochen worden. Weitere 50.000 Euro habe der Mann für die Tötung der Geisel erhalten sollen, heißt es in der Anklage. Das Vorhaben scheiterte, weil der Mann zur Polizei ging. Der Angeklagte wurde daraufhin festgenommen.

Dem Staatsanwalt zufolge hegte der 40-Jährige einen "persönlichen Hass" gegen den Vorstandchef. Er soll das potenzielle Opfer zuvor bereits zu Geldzahlungen erpresst haben. Er habe damit gedroht, anderenfalls die Medien zu informieren, dass in dem Kundenprospekt des Unternehmens Risiken verschwiegen würden. Der Staatsanwalt geht davon aus, dass diese Behauptung lediglich ein "Vorwand" war, um Geld zu erpressen. Über das Geschäftsgebaren der Firma sei nichts bekannt, betonte der Ankläger. Der Angeklagte hat für den nächsten Verhandlungstag eine umfassende Aussage angekündigt. (jg/ddp)

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