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Antisemitismus: Erst gepöbelt, dann Mann angefahren

Er wurde Zeuge einer antisemitischen Beleidigung und wollte der bedrohten Frau zu Hilfe kommen - am Ende wurde der 24-Jährige von dem unbekannten Täter mit dessen Auto angefahren.

Er wurde Zeuge einer antisemitischen Beleidigung und wollte der bedrohten Frau zu Hilfe kommen – am Ende wurde der 24-Jährige von dem unbekannten Täter mit dessen Auto angefahren.

Der Vorfall geschah am Freitagabend in der Passauer Straße in Schöneberg. Vor einer dortigen jüdischen Einrichtung hatte sich ein Mann, der von der Polizei als „Südländer“ beschrieben wird, lautstark judenfeindlich geäußert. Offenbar war er verärgert, weil sein Auto, das vor dem Haus im Parkverbot gestanden hatte, abgeschleppt worden war. Wohl aus Trotz stellte der Mann seinen Wagen zwei Stunden später erneut vor dem Gebäude ab. Als aus dem Eingang eine Frau herauskam, beschimpfte sie der Autobesitzer judenfeindlich. Diese Szene bekam ein 24-jähriger Türke mit und eilte der Frau zu Hilfe. Er stellte sich vor das Auto des Unbekannten, der daraufhin anfuhr. Der Zeuge landete auf der Motorhaube. Dennoch ließ der Mann aus Neukölln nicht nach und versuchte weiterhin, den Weg zu versperren. Der Autofahrer bedrohte ihn daraufhin zunächst mit einem Messer und fuhr ihn dann ein zweites Mal an. Dabei wurde der 24-Jährige leicht verletzt. Der Täter flüchtete. Nach ihm wird nun gefahndet. Noch sei unklar, ob der Halter des Fahrzeugs auch der Gesuchte ist, hieß es bei der Polizei. Der Staatsschutz ermittelt.

Erst Anfang Juni war vor einem jüdischen Gemeindehaus in der Joachimstaler Straße Bombenalarm ausgelöst worden: Unbekannte hatten dort eine verdächtige Holzkiste deponiert. Diese wurde vorsichtshalber von Spezialisten untersucht und vom Entschärfungskommando des Landeskriminalamtes gesprengt. Der Inhalt war jedoch harmlos: zwei Spielzeugautos, ein Modellflugzeug und ein Plastikritter. tabu

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