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Das schwächere Gefährt. Immer wieder kommen Radler zu Schaden.

© Symbolfoto: dpa

Update

Berlin-Friedrichshain: Radfahrer überrollt und weggefahren: Autofahrer gefasst

Der Autofahrer, der am Sonnabend absichtlich einen Fahrradfahrer überfahren haben soll, ist gefasst. Den 50-Jährigen erwartet nun ein Strafverfahren.

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Der Autofahrer, der am vergangenen Sonnabend in Friedrichshain nach einem Streit absichtlich einen Fahrradfahrer überrollt haben soll, ist gefasst. Die Polizei konnte das Tatfahrzeug am Mittwoch mit eindeutigen Unfallspuren in der Bernhard-Lichtenberg-Straße in Prenzlauer Berg sicherstellen, meldete die Pressestelle am Donnerstag. Nachdem das Kennzeichen des Tatwagens schon länger bekannt war, konnte nun unter anderem aufgrund von Zeugenaussagen ermittelt werden, wer der mutmaßliche Fahrer war.

Wegen dreierlei Straftaten ermittelt die Polizei

Den 50-Jährigen erwartet ein Strafverfahren. Die Polizei ermittelt wegen drei Straftaten, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte: Körperverletzung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Fahrerflucht. Wegen einer versuchten Tötung wird derzeit, laut Polizei, nicht ermittelt.

Der Vorfall ereignete sich wie berichtet am Sonnabend gegen Mittag in Friedrichshain. Nach Schilderungen von Zeugen fuhr der Radfahrer gegen 12.30 Uhr auf der Conrad-Blenkle-Straße in südliche Richtung, als es aus ungeklärten Gründen zu einem Streit zwischen ihm und dem Fahrer eines roten Mazdas gekommen sein soll. Während der Radler zunächst seinen Weg fortsetzte, soll der Autofahrer darauf mehrfach sehr dicht an ihm vorbeigefahren sein.

An der roten Ampel überrollt

An der Kreuzung Conrad-Blenkle-Straße Ecke Landsberger Allee soll der Radler erneut mit dem Unbekannten gestritten haben. Schließlich fuhr er über die Landberger Straße und folgte der Ebertystraße. Wieder sei der Mazda-Fahrer sehr dicht am Fahrradfahrer vorbeigefahren, bevor es zu einer weiteren Konfrontation an der Kreuzung Ebertystraße Ecke Kochhannstraße gekommen sein soll.

Hierbei soll der Radfahrer an der roten Ampel gestanden haben, als der Wagen seines Kontrahenten sich von hinten näherte, den wartenden Radler erfasste, zu Boden schleuderte und schließlich die Beine des am Boden liegenden Mannes überrollte. Anschließend entfernte sich der Fahrer des Unfallwagens, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Dieser wurde von der Feuerwehr zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Am Montag konnte der Überfahrene das Krankenhaus verlassen.

Welche Strafe der Autofahrer erwarten kann

Insgesamt kann durchaus eine Haftstrafe auf den Beschuldigten zukommen - wenn ihm nachgewiesen werden kann, dass er absichtlich auf den Radler zugefahren ist, "um einen Unglücksfall" herbeizuführen. Das kann den Strafrahmen so erhöhen, dass es sich beim "gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr " um ein Verbrechen handelt. Doch das ist im Ergebnis erst bei der Verhandlung durch den Richter festzustellen. Bis es so weit ist, kann es noch dauern. Erst muss die Polizei "ausermittelt" haben und die Staatsanwaltschaft Anklage erheben. Derzeit sind die Akten noch bei der Polizei, die als Ermittlungsbehörde im Namen der Staatsanwaltschaft den Verdacht prüft und Beweise sammelt - dazu gehört zunächst auch die Vernehmung des Beschuldigten selbst.

Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: Es kracht immer öfter - mehr als 100.000 Verkehrsunfälle. Mehr Blechschäden als im Vorjahr, deutlich weniger Verkehrstote, meldet die Polizei am Ende der ersten neun Monate.

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