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Abgedeckt haben Polizei und Feuerwehr Günther Schaefers Bild - damit die antisemitischen Schmierereien der Unbekannten nicht zu sehen sind.

© Paul Zinken/dpa

Berlin-Friedrichshain: East Side Gallery antisemitisch beschmiert

Erneut wurde ein Bild an der East Side Gallery antisemitisch beschmiert - noch am Sonnabend wollte der Künstler sein Werk wiederherstellen.

Unbekannte hatten das Mauerbild „Vaterland“ an der East Side Gallery entlang der Mühlenstraße antisemitisch beschmiert. Polizeibeamte deckten die Parole ab und informierten die Künstlerinitiative über den Vorfall. Der Täter hinterließ auf dem Mauerbild „Vaterland“ an der Mühlenstraße die Parole „Scheisse Juden“. Das Bild des Berliner Malers Günther Schaefer zeigt auf einer Schwarz-rot-goldenen Flagge einen blauen Davidstern. Die Parole schmierten die Täter links und rechts neben den Davidstern. Schaefer sagte am Nachmittag, dass er sein Werk noch heute erneuern werde. „Die Polizei hat darum gebeten, dass das möglichst schnell geschieht“, sagte Schaefer – vermutlich wegen der derzeit in Berlin stattfindenden Makkabiade. Bei vorangegangenen Anschlägen habe es diese Eile nicht gegeben, berichtete der Künstler.

Nach Schaefers Angaben ist es die 51. Beschädigung des Bildes in 25 Jahren. Die 50. Schmiererei hatte es ausgerechnet am 18. März dieses Jahres gegeben, an dem Tag also, an dem das Bild an der mittlerweile weltbekannten East Side Gallery 25. Jahre alt wurde. Etwa die Hälfte der Zerstörungen sei „antisemitisch oder arabisch-religiös-fanatisch“ motiviert gewesen. Etwa 20 Prozent seien reiner Vandalismus gewesen, der Rest rechtsextremistisch oder sonstwie politisch motiviert. Auf seiner Internetseite hat der Künstler fast alle Beschädigungen im Bild dokumentiert. Der für politische Delikte zuständige Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Innensenator Henkel lobt Polizei

Wie berichtet, hatte es am Donnerstag und Freitag zwei antisemitische Vorfälle vor dem und nahe dem Hotel Estrel in Neukölln gegeben, in dem die Makkabiade-Sportler untergebracht sind. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte sofort nach Bekanntwerden dieser beiden körperlichen Attacken mitgeteilt: „Wir werden Antisemitismus in welcher Form auch immer nicht dulden. In Berlin ist kein Platz für Antisemitismus und extremistische Gewalt. Die Polizei hat konsequent und richtig gehandelt."

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