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Berlin-Grunewald: Gymnasiast von Mitschüler niedergestochen

Am Walther-Rathenau-Gymnasium in der Herbertstraße ist am Freitagvormittag ein Schüler niedergestochen worden. Zuvor hatte er sich mit einem Mitschüler geprügelt. Der Junge schwebt nicht in Lebensgefahr.

Es begann als Pausenhofschlägerei und endete im Krankenhaus: Am Walther-Rathenau-Gymnasium in Grunewald haben sich am Freitagmorgen zwei Jungen aus der neunten Klasse erst geprügelt – dann zog einer der Beteiligten ein Messer und stach seinen Kontrahenten nieder. Warum, ist noch unklar. Der 14-Jährige musste mit einer Stichwunde ins Krankenhaus gebracht werden, laut Polizei schwebte er aber nicht in Lebensgefahr. Auch der 15-jährige Messerstecher musste ärztlich versorgt werden: Er trug eine Platzwunde am Kopf davon.

Die beiden Jungen gingen in Parallelklassen. Ob es zwischen ihnen eine Vorgeschichte gibt und wieso einer von ihnen seinen Mitschüler so schwer verletzte, war am Freitag noch nicht abzusehen. „Wir ermitteln noch“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Freitagabend. Nach Informationen des Tagesspiegels sollen beide Gymnasiasten beim Jugendamt bekannt sein. Das Walther-Rathenau-Gymnasium liegt in der Herbertstraße in einer wohlhabenden Gegend, körperliche Auseinandersetzungen unter Schülern sind die Ausnahme. Dennoch mussten zahlreiche Gymnasiasten gegen zehn Uhr morgens mit ansehen, wie einer ihrer Mitschüler am Ende der ersten großen Pause im Eingangsbereich des Schulhofes niedergestochen wurde. Die Schulleiterin verständigte sofort Feuerwehr und Polizei, auch das Jugendamt wurde eingeschaltet. Außerdem wurden Psychologen an die Schule beordert, um sich vor Ort um die geschockten Augenzeugen zu kümmern. „Bei so einem Vorfall geht es nicht nur um Täter und Opfer, sondern um die gesamte Schülerschaft“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

An der Schule habe im vergangenen Jahr ein Anti-Gewalt-Training stattgefunden, hieß es aus der Senatsbildungsverwaltung. In Zukunft müsse noch genauer überlegt werden, wie Konflikte entschärft werden können, bevor sie eskalieren. Empfehlenswert sei in solchen Fällen der Einsatz von Krisenteams und von Konfliktlotsen. Im Jahr 2011/2012 wurden exakt 1.836 Gewaltvorfälle an Berlins Schulen gemeldet, für das Schuljahr 2012/2013 liegen noch keine neuen Zahlen vor.

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