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Berlin: Haftstrafe nach Erpressungsversuch des Staates

In Briefen hat ein 29-Jähriger Mann der Bundesregierung angedroht, hunderte Sprengsätze zu zünden und drei Menschen zu entführen. Der Ex-Soldat wollte damit knapp 33 Millionen Euro vom Staat erpressen, um seine Betrugs-Schulden zu tilgen.

Ein 29-jähriger Mann aus Zwickau ist am Freitag nach mehreren Erpressungsversuchen vom Berliner Landgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der frühere Bundeswehrsoldat wurde des Versuchs schuldig gesprochen, das Bundeskanzleramt und weitere sieben Berliner Behörden im April dieses Jahres um 32,8 Millionen Euro erpresst zu haben.

Dem Gericht zufolge wollte er die Bundesrepublik erpressen, um seine Schulden aus einem Betrug begleichen zu können. Der Mann sei weder in der Lage gewesen, das umzusetzen, was er in den Briefen angedroht habe, noch habe die Polizei den Inhalt der Briefe ernst genommen, sagte der Richter. In den Erpresserschreiben hatte der Sachse angekündigt, "in 19 Städten insgesamt 362 Sprengsätze installiert" zu haben und eine Frau sowie zwei Kinder entführen zu wollen. Seine Schwester, die ihm anfangs noch geholfen hatte, zeigte ihn schließlich an.

Das Gericht ging von einer verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten aus. Der einstmals als Zeitsoldat im Kosovo stationierte Mann würde infolge eines Unfalls bei der Bundeswehr unter ständigen Kopfschmerzen leiden, hieß es. Seine "Spielleidenschaft" habe ihm Ablenkung verschafft. Wegen seiner Spielsucht hatte er ein Ehepaar in Zwickau um 150.000 Euro betrogen, indem er vorgab, eine Ferienanlage in Schweden bauen zu wollen. Seinen Angaben nach waren die Schulden Grund für den Erpressungsversuch. (kk/ddp)

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