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Berlin-Hellersdorf: Böllerattacke auf Asylbewerberheim

Sachbeschädigung in der Silvesternacht: Mit Klebeband wurden Knallkörper an den Eingangstüren eines Asylbewerberheims befestigt, die Glasscheiben zersplitterten. Erst bei der Eröffnung des Heims im August hatte es zahlreiche Demonstrationen der rechten Szene gegeben.

Zwei Attacken in der Silvesternacht beschäftigen den für politische Delikte zuständigen Staatsschutz der Polizei. Unbekannte beschädigten in Hellersdorf zwei Eingangstüren einer Unterkunft für Asylbewerber mit Böllern. Nach Polizeiangaben beobachteten zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes gegen 1.20 Uhr in der Carola-Neher-Straße zwei Personen dabei, wie sie an der Eingangstür der Unterkunft Pyrotechnik mittels Klebeband befestigten und anschließend zündeten. Durch die Detonation splitterten die Glasscheiben an beiden Flügeln der Tür.

Die beiden Mitarbeiter entdeckten kurze Zeit später in der Maxie-Wander-Straße an dem noch leer stehenden Nebengebäude eine ebenfalls beschädigte Glasscheibe der Eingangstür. Auch hier wurden nach bisherigen Ermittlungen Knallkörper mit Klebeband an der Glastür befestigt und anschließend gezündet. Die Täter hinterließen keine Parolen oder Flugblätter. Das Heim war im August 2013 eröffnet worden, in den Wochen davor und danach hatte es zahlreiche Demonstrationen der rechten Szene und Gegenproteste von linken Gruppen gegeben. Im Internet wurde der Anschlag nicht thematisiert. Der NPD-Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke kündigte via Facebook an, dass die NPD „ab Januar verstärkt die Asyldebatte thematisieren“ werde.

Einen gezielten Anschlag gab es am Silvesterabend kurz vor Mitternacht auf zwei Fahrzeuge der türkischen Botschaft in Berlin. Sie brannten im Abstand von zehn Minuten an der HeinrichHeine-Straße und der Schmidstraße in Mitte. Beide Tatorte liegen etwa 150 Meter auseinander, in der Nähe befindet sich eine im Jahr 2012 eröffnete türkische Privatschule, die Berliner Filiale der Istanbuler Bahçesehir-Universität. Beide Autos waren anhand ihres Kennzeichen eindeutig als türkische Diplomatenfahrzeuge erkennbar. Die Hintergründe des Anschlags sind unklar.

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