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Protest in Kreuzberg

© Jörn Hasselmann

Berlin-Kreuzberg: Demo gegen Mieterhöhungen

"Die verdammte Miete ist zu hoch!", "Wer hier kauft, kauft Ärger". Mit diesen Slogans zogen am Samstag etwa 100 Menschen durch das alte SO36, um gegen hohe Mieten zu demonstrieren.

Es war wie am 1. Mai. Wohl aus Angst vor Randale und fliegenden Pflastersteinen ließ der kleine Schneiderladen schnell den Rollladen herunter, als sich das erste Polizeiauto mit Blaulicht näherte. Doch die Demo, die folgte, war für Kreuzberger Verhältnisse sehr klein und sehr friedlich. Etwa 100 Menschen, die Polizei zählte 80, zogen am Sonnabendnachmittag durch das alte SO36. Motto: "Die verdammte Miete ist zu hoch!" Dem konnten sogar die Touristen zustimmen, die mit Rollköfferchen am Wegesrand standen. Über Lautsprecher wurden die Schaulustigen aufgeklärt: „Man kann sich wehren." Denn "hohe Mieten und Verdrängung sind kein Naturgesetz", wie es im Aufruf zur Demo hieß. Auf dem frechsten der wenigen Plakate stand: "Wer hier kauft, kauft Ärger". Diese kleine Drohung dürfte sich vor allem auf den geplanten Neubau auf der Cuvrybrache beziehen. Wie berichtet, fürchten die etwa 150 Menschen, die seit zwei Jahren dort in Hütten und Zelten leben - ein paar Aussteiger, viele Roma-Familien - die baldige Räumung. Noch aber gibt es keine Nachrichten vom Investor. Die Demo zog an der Cuvrybrache vorbei und grüßte solidarisch.

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