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Berlin-Lichtenrade: Chemikalienfass ruft Polizei und Feuerwehr auf den Plan

Ein Metallfass mit der Aufschrift "Sodium Cyanide Solid" und Warnsymbolen führte am Mittwochabend zu einem Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Mehrere Straßen wurden gut eine Stunde gesperrt, auch Busse fielen aus.

Eine 29-Jährige Anwohnerin hatte gegen 20.30 Uhr die Feuerwehr gerufen, weil sie in einer Gartenheimsiedlung an der Kettinger Straße ein schwarzes 50-Liter-Fass für Chemikalien entdeckt hatte. Das Fass trugt die Aufschrift "Sodium Cyanide Solid" und war mit Warnsymbolen und -hinweisen versehen. "Sodium Cyanide Solid" ist die englische Bezeichnung für die hochgiftige Chemikalie Natriumcyanid, dem Natriumsalz der Blausäure.

Die Feuerwehr rückte mit 28 Feuerwehrmännern und mehreren Einsatzfahrzeugen an, um das Fass zu bergen. Der Fundort wurde von der Polizei abgesperrt. Die Kettinger Straße in Richtung des S-Bahnhofs Schichauweg wurde gesperrt; ebenso die Buckower Chaussee in Richtung des gleichnamigen S-Bahnhofs zwischen Mariendorfer Damm und Kettinger Straße. Von den Sperrungen waren nach Angaben der BVG auch die Buslinien M11 und X11 betroffen, die zwischen 22.10 Uhr und 23 Uhr nicht fuhren.

Zwei Feuerwehrmänner mit Atemmasken und Schutzanzügen sicherten das Chemikalienfass. Gegen 23 Uhr wurde der Behälter unter Polizeischutz in Richtung des BSR-Standortes Ruhleben abtransportiert.

Am Donnerstagmorgen wurde das Fass von den Kriminaltechnikern des Landeskriminalamtes untersucht. Nach Angaben eines Polizeisprechers entdeckten die Beamten etwa 10 Liter einer unbekannten, dunklen Flüssigkeit in dem Behälter. Dabei handelte es sich aber nicht um Natriumcyanid. Die Analyse der Flüssigkeit wird laut Polizei noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Die 29-Jährige, die das Fass entdeckt und nach Angaben der Feuerwehr auch angefasst hatte, kam wegen des laut Feuerwehr "nicht auszuschließenden Verdachts auf Vergiftungssymptome" vorsorglich zur Beobachtung ins Krankenhaus. Sie konnte das Krankenhaus laut einem Polizeisprecher bereits wieder verlassen.

Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf unerlaubten Umgang mit Abfällen gegen Unbekannt.

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