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Berlin-Mitte, Straße des 17. Juni. Die Polizei ist auch vor Ort.

© Davids

Berlin-Mitte: 1.500 Autotuner dröhnen an der Siegessäule

Am Freitagabend traf sich die Berlin-Brandenburger Tunerszene auf der Straße des 17. Juni. Rund 1.500 Autoschrauber reisten in 700 getunten Fahrzeugen an. Auch vor Ort: 280 Polizeibeamte.

Für die Autotuningszene in Berlin und Brandenburg war es die erste Leistungsschau des Jahres: Am Freitagabend ab 18 Uhr trafen sich die Liebhaber tiefergelegter Autos und aufgemotzter Motorräder mitten im Stadtzentrum auf der Straße des 17. Juni. Zwischen Siegessäule und Brandenburger fanden sich laut Polizei rund 1 500 Autoschrauber und Schaulustige ein, um etwa 700 ihrer motorisierten Schmuckstücke zu präsentieren und die Autos Gleichgesinnter zu bewundern.

Und zu sehen gab es einiges. Von sündhaft teuren italienischen Luxusboliden wie einem Lamborghini Gallardo in Eierschalenlackierung bis hin zu fast antik anmutenden Liebhaberstücken wie einem neongrün lackierten Einsergolf mit vergoldeten Felgen: Alle möglichen Fahrzeugmarken und Modelle waren auf der Straße des 17. Juni vertreten. Der Aufruf zur sogenannten "Saisoneröffnung für alle Fahrzeuge" war über die sozialen Netzwerke im Internet verbreitet worden. In einer Sternfahrt ging es von verschiedenen Startpunkten in Berlin und im Umland aus zum zentralen Treffpunkt im Regierungsviertel.

Vor Ort wurden die Autofreunde schon von einem starken Kontingent der Berliner Polizei erwartet. "In der Zeit zwischen 18 Uhr und 1 Uhr waren insgesamt 280 Kollegen im Einsatz", erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei am Samstagnachmittag. In sieben Stunden kontrollierten die Beamten rund 690 Personen und 640 Autos und Motorräder – also fast alle Fahrzeuge, die zum Tuningtreffen gekommen waren. "Die Beeinträchtigung anderer Verkehrsteilnehmer wurde so gering wie möglich gehalten", hieß es bei der Polizei.

Natürlich waren sich auch die Autotuner darüber klar, dass die Polizei schon auf sie warten würde. "Bitte haltet euch an die Straßenverkehrsordnung und benehmt euch", hieß es im Vorfeld im Internet. Das klappte dann auch ganz gut: "Illegale Rennen konnten durch unsere Präsenz unterbunden werden", sagte der Polizeisprecher.

Insgesamt fertigte die Polizei 17 Anzeigen aus – vor allem aufgrund technischer Mängel oder weil die Fahrer ihre Wagen nicht haftpflichtversichert hatten. Sieben Autos wurden stillgelegt und per Abschleppwagen zum nächsten Autohof gebracht. Außerdem vermerkte die Polizei zwei Verstöße gegen das Waffengesetz und drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Für einen Autotuner endete der Abend im Gefängnis: Gegen ihn lag ein Haftbefehl vor, der noch vor Ort vollstreckt wurde.

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