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Die Polizei (Symbolbild).

© dpa

Berlin-Schöneberg: Hitlergruß im Stundenhotel

Ein Betrunkener hat Donnerstagfrüh vergeblich versucht, ein Zimmer in einem Stundenhotel in der Bülowstraße zu mieten - hinterher flogen die Fäuste. Die Beteiligten hatten ganz unterschiedliche Versionen des Vorfalls parat.

Der 43-Jährige hatte um zwei Uhr am Donnerstagmorgen eine Polizeistreife in der Potsdamer Straße angehalten: Er wolle eine Körperverletzung anzeigen, sagte er. Beim Versuch, ein Zimmer in einer Pension zu mieten, sei er vom Betreiber des Ladens geschlagen worden. Das Etablissement, an der Ecke Bülowstraße/Steinmetzstraße gelegen, wird laut Polizei von Prostituierten und ihren Freiern als Stundenhotel genutzt.

Die Beamten fuhren mit dem 43-Jährigen zur "Pension", um den Betreiber zur Rede zu stellen. Der 39-Jährige sagte aus, dass er dem Betrunkenen ein Zimmer verweigert habe. Daraufhin habe dieser ihn wegen seiner Herkunft und seines Glaubens übel beleidigt, "Heil Hitler!" gerufen und am Ende den Hitlergruß gezeigt. Außerdem hätte der Mann versucht, ihn zu schlagen. Daraufhin hätte er den 43-Jährigen mit der Hilfe eines Kioskbesitzers von nebenan nach draußen befördert.

Eine zufällig anwesende 68-Jährige bestätigte die Geschichte des Pensionsbetreibers. Der 43-Jährige jedoch blieb bei seiner Version: Er sei zuerst vom Pensionsbetreiber geschlagen worden, er habe nie den Hitlergruß gezeigt und auch niemanden beleidigt.

Die Polizei schrieb daraufhin Anzeigen wegen versuchter und vollendeter Körperverletzung, Volksverhetzung, Beleidigung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der 43-Jährige musste pusten, er hatte rund 1,5 Promille Alkohol im Atem. Die Streithähne konnten nach der Personalienfeststellung nach Hause gehen.

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