zum Hauptinhalt

Berlin-Spandau: Säugling stirbt nach Misshandlungen

In Spandau hat ein Paar sein kleines Kind anscheinend so schwer misshandelt, dass es starb. Ein Notarzt konnte den Säugling nicht wiederbeleben. Die Behörden versuchen nun herauszufinden, wie es so weit kommen konnte.

Die Polizei nahm den 22-jährigen Vater und die gleichaltrige Mutter fest. Der knapp sieben Wochen alte Säugling starb am Mittwoch. Nach dem vorläufigen Ergebnis einer sofort durchgeführten Obduktion ist die Todesursache massive Gewalteinwirkung gegen den Körper. Die Eltern sollten im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit.

Nach Angaben des Spandauer Sozialstadtrats Martin Matz (SPD) liegen in dem Fall keine Versäumnisse der zuständigen Behörden vor. Dies habe man bei einer Nachbereitung der Geschehnisse am Nachmittag festgestellt. Gleich nach der Geburt hatte das Krankenhaus das Bezirksamt darauf aufmerksam gemacht, dass die junge Mutter Hilfe brauche. Eine Sozialarbeiterin war zuletzt vor einer Woche zu Besuch. Dabei habe alles einen ordentlichen Eindruck gemacht, die Mutter habe interessiert nachgefragt, wie sie mit dem schreienden Kind umgehen solle. Da der Säugling angezogen war, sah die Sozialarbeiterin keine Hinweise auf eine Misshandlung. Die Wohnung am Brunsbütteler Damm sei klein, aber gepflegt gewesen.

Nachbarn berichteten, der Vater habe öfter gebrüllt. Er sei allerdings nicht immer in der Wohnung gewesen, was nahe legt, dass er teilweise an einem anderen Ort wohnte. Die Nachbarn hörten keine verdächtigen Babyschreie.

Laut Staatsanwaltschaft riefen die Eltern einen Notarzt in ihre Spandauer Wohnung. Diesem gelang es jedoch nicht, den Säugling zu reanimieren. Im Krankenhaus konnte kurz darauf nur noch der Tod des Kindes festgestellt werden. Die Ermittlungen zu den Tathintergründen und zum persönlichen Umfeld der Familie dauern an. (mhz/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false