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Berliner Justiz: Aue verteidigt Versetzung von unliebsamem Staatsanwalt

Berlins Justizsenatorin Gisela von der Aue findet die Versetzung von Roman Reusch in Ordnung. Der Leiter der Abteilung für jugendliche Intensivtäter habe das "beamtenrechtliche Mäßigungsgebot" verletzt, argumentiert sie.

Es gebe "deutliche Differenzen" zu seinen öffentlich vertretenen Thesen zur Verschärfung von Gesetzen, sagte von der Aue im Abgeordnetenhaus. Reusch hatte mit Äußerungen über kriminelle Jugendliche aus Einwandererfamilien für Aufsehen gesorgt. Die  Versetzung habe dagegen nichts mit der Leistung Reuschs beim Aufbau der Abteilung und dessen "erfolgreicher Ermittlungsarbeit" zu tun, sagte die Senatorin. Die Ablösung des umstrittenen Oberstaatsanwalts sei zudem nicht von ihr selbst, sondern von den zuständigen Behördenleitern der Anklagebehörde betrieben worden und "einvernehmlich" erfolgt. Am Dienstag war mitgeteilt worden, dass Reusch in die Generalstaatsanwaltschaft wechselt.

Unterdessen wird Reusch offenbar von der hessischen Landesregierung umworben. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat Hessens Justizminister Jürgen Banzer (CDU) seiner Berliner Amtskollegin einen Brief geschrieben, in dem er darum bitte, Reusch in einer länderübergreifenden Expertengruppe zur besseren Bekämpfung der Jugendkriminalität einsetzen zu können. (mhz/ddp)

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