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Berliner Polizei: Polizeipräsident will Kriminalitätsatlas herausgeben

Der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch kritisiert den von einer Boulevardzeitung herausgegeben "Angst-Atlas" scharf und möchte ab dem nächsten Jahr einen eigenen Kriminalitätsatlas vorlegen.

Die "BZ" hatte einen Bericht über 20 Kieze veröffentlicht , in denen Berlin angeblich am gefährlichsten sei. Dieser wurde jetzt vom Polizeipräsidenten in aller Schärfe als "unseriös" zurückgewiesen: "Was da veröffentlicht wurde, ist kein 'Atlas der Angst', sondern ein 'Atlas der Angstmache'". Nicht nur, dass die Zeitung Mord und Totschlag genauso gewichte wie Schwarzfahren, auch statistisch sei die Untersuchung völlig fehlerhaft.

Die Zeitung hatte einfach die Anzahl der Straftaten im Jahr 2006 auf die Abschnittsbereiche der Polizei umgelegt, ohne zu berücksichtigen, dass diese Abschnitte eine unterschiedliche Bevölkerungszahl haben. Der auf Platz eins im "Atlas der Angst" genannte Abschnitt 64 falle zum Beispiel nicht unter die ersten zehn angeblich am stärksten belasteten Abschnitte, wenn man die Bevölkerungszahl (Häufigkeit von Straftaten pro 100.000 Einwohner) berücksichtige.

Um Berichterstattungen wie dieser entgegenzuwirken, möchte die Berliner Polizei ab 2008 einen eigenen Bericht zur Kriminalitätsbelastung öffentlicher Räume vorlegen, um die Öffentlichkeit seriös und aussagekräftig über Straftaten in den Kiezen zu informieren. (mist)

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