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Bilanz des Blitz-Marathons: Mehr als 2700 Berliner zu schnell unterwegs

Die Polizei hat die Bilanz ihres eintägigen Blitz-Marathons veröffentlicht. Demnach wurden allein in Berlin zwischen Donnerstagmorgen und Freitagmorgen exakt 2.746 Verstöße gegen das Tempolimit registriert - laut Polizei nicht mehr als an einem normalen Wochentag.

Besonders negativ tat sich ein 22-jähriger Motorradfahrer in Lankwitz hervor: Er raste in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen 0 Uhr mit 94 Stundenkilometern durch die Tempo-30-Zone in der Leonorenstraße. Als er von der Polizei gestoppt wurde, machte der 22-Jährige falsche Angaben zu seiner Person und wollte seinen Führerschein nicht zeigen. Erst auf dem Polizeirevier teilte er den Beamten seinen richtigen Namen mit. Anschließend stellte sich heraus, dass er das Motorrad gar nicht hätte fahren dürfen - sein Führerschein galt nicht für die Motorradklasse, mit der er unterwegs war. Der 22-Jährige wurde wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und den falschen Angaben zu seiner Person angezeigt; außerdem erwarten ihn wegen seiner Raserei ein dreimonatiges Fahrverbot, vier Punkte im Verkehrszentralregister und ein Bußgeld in Höhe von 480 Euro.

In Berlin hatte die Polizei insgesamt 254 Kontrollpunkte eingerichtet, an denen die Geschwindigkeit von 78.500 Fahrzeugen gemessen wurde - an normalen Tagen baut die Berliner Polizei nur etwa 50 Radar- und Laserkontrollen auf. Exakt 2.746 Verkehrsteilnehmer waren zu schnell unterwegs. Davon müssen laut Polizei 19 Berlinerinnen und Berliner mit teils mehrmonatigen Fahrverboten rechnen, weil sie die jeweils erlaubte Höchstgeschwindigkeit um mehr als 31 Stundenkilometer überschritten. Daneben wurden 127 weitere Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt. 18 Fahrer waren ohne Führerschein oder KFZ-Versicherung unterwegs, 16 Personen waren betrunken oder hatten Drogen genommen.

Die Polizei hatte im Vorfeld umfangreich über den geplanten "1. Bundesweiten Blitz-Marathon" informiert und die kontrollierten Straßenabschnitte bekannt gegeben. In sämtlichen Bundesländern waren Verkehrspolizisten mit ihren Radargeräten im Einsatz. Laut Polizei wurden in den 24 Stunden zwischen Donnerstagmorgen und Freitagmorgen - die Aktion begann und endete jeweils um 6 Uhr morgens - fünfmal mehr Geschwindigkeitskontrollen als an einem normalen Tag durchgeführt. Dabei wurden bundesweit bei mehr als drei Millionen Fahrzeugen die Geschwindigkeit gemessen, laut Polizei wurden genau 83.271 Verstöße gegen das Tempolimit festgestellt. Viele Autofahrer achteten wegen des Blitz-Marathons stärker als sonst auf ihre Geschwindigkeit. Die Zahl der festgestellten Verstöße war trotz der wesentlich umfangreicheren Kontrollen nicht höher als sonst.

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