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Boxer Rocchigiani vor Gericht: "Rocky" schweigt

"Pille-Palle-Fall"? Graciano Rocchigiani soll einer Frau das Handy entrissen haben, als sie die Polizei alarmieren wollte. Jetzt steht er deshalb wieder einmal vor Gericht - und es geht um sehr viel für ihn. Dabei geriet die Verhandlung am Dienstag etwas holprig.

Der frühere Box-Weltmeister war nicht sehr gesprächig: Graciano Rocchigiani hat am Dienstag im Prozess um Nötigung die Aussage verweigert. Genervt wirkte der 48-Jährige. Eine 29-jährige Bekannte hatte mit einer Anzeige im Juli 2011 dafür gesorgt, dass er wieder einmal die Anklagebank drücken muss. „Rocky“ soll ihr in einem Streit das Handy entrissen haben, als sie die Polizei alarmieren wollte. Nun aber sorgte die Dame für Probleme: Sie schrieb von Angst, ließ sich nicht blicken und war zunächst nicht auffindbar.

„Rocky“ ist nicht gut auf die Brandenburgerin zu sprechen. „Keene Angaben“, sagte er. Einen Kontakt habe er längst nicht mehr. Ein Kumpel des Ex-Profis rief von der Zuschauerbank: „Sie ist bekannt dafür, dass sie eine Lügnerin ist, sie hat ihn bestohlen.“ Was dran ist an der Sache, hätte die Richterin gern erforscht. Sie schickte Polizisten los, um die Zeugin vorführen zu lassen. Doch die Adresse, die in der Akte steht, führte ins Leere.

Der Ex-Champion lebte damals in einer Pension in Grunewald, jetzt bei seiner Schwester. Er sei selbständiger Boxtrainer, sagte er. „Zuletzt war aber nicht viel im Angebot.“ Ein Einkommen habe er derzeit nicht, er lebe von Ersparnissen und hoffe auf einen Trainer-Job bei einer Stiftung. Was ihm vorgeworfen wird, klingt nach einem „Pille-Palle-Fall“. Doch für „Rocky“, vorbestraft als Pöbler, Schläger und Verkehrssünder, geht es um die Freiheit: Bei einer Verurteilung könnten zwei Bewährungsstrafen widerrufen werden. Am 26. Juni geht der Prozess weiter.

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