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Seit Monaten stocken die Bauarbeiten an Bushidos Villa in Kleinmachnow. Jetzt hat es dort gebrannt.

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Update

Brand in Villa in Kleinmachnow: Bushido beklagt "Hexenjagd"

Auf dem Villengrundstück des Musikers in Kleinmachnow brennt es. Der Rapper wittert Vorsatz - und stellt den ganzen Ort unter Generalverdacht.

Auf die Kleinmachnower Villa des umstrittenen Rappmusikers Bushido ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden. Das leerstehende Haus, das derzeit für die Familie des Berliners umgebaut wird, ist dabei in der Nacht zum Mittwoch stark beschädigt worden. Die Feuerwehr war mit fünf Löschzügen im Einsatz, verletzt wurde niemand. Wie die Polizei mitteilte, gebe es Anhaltspunkte, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handle. Bushido, der ebenfalls von Brandstiftung sprach, sagte am Mittwoch dem Tagesspiegel, das sei für ihn „ein wirklich trauriges Finale in der Kleinmachnower Tragödie“.

Aus Sicht des Rappers – der sich gegen Behauptungen wehrt, Verbindungen zu Kriminellen zu haben – ist mit dem Feuer in seinem Haus ein seit Monaten schwelender Streit in der Gemeinde eskaliert. Nicht wenige Kleinmachnower hadern offen mit seinen Umzugsplänen. Bushido selbst sprach von einer Hexenjagd. Er berichtete von mutwilligen Zerstörungen auf seiner Baustelle, von Drohungen, die an die Wände geschmiert wurden, und von einer Vielzahl von Paketen, die mit Kot gefüllt an den Zaun seines Grundstücks am Zehlendorfer Damm gehangen hätten. Dass sich eine Gemeinde derart gegen einen Menschen verbünde, kenne er bislang nur von aus dem Gefängnis entlassenen Sexualstraftätern: „Was aber habe ich denn irgendjemandem auf der Welt getan?

Noch am Mittwoch habe ihm die Polizei mitgeteilt, dass es sich bei dem Feuer definitiv um eine Brandstiftung gehandelt habe. Ein Kabelbrand auf der Baustelle, wie zunächst vermutet, könne demnach als Brandursache ausgeschlossen werden, ebenso ein Blitzeinschlag.

Augenzeugen berichteten von bis zu fünf Meter hohen Flammen, die in der Nacht zum Mittwoch an der Rückseite der Villa aus den Fenstern der oberen Stockwerke geschlagen seien. Rund 75 Einsatzkräfte der Feuerwehren waren im Einsatz. Sie hatten den Brand schnell unter Kontrolle. Trotzdem wurden der Dachstuhl und auch die Decke zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss beschädigt. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärte Diane Jende von der Polizei in Potsdam. Ein Verdacht gegen eine konkrete Person bestehe noch nicht. Weitere Angaben machten die Ermittler mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Bereits seit zwei Jahren lässt Bushido, der für seine zum Teil frauen- und schwulenfeindlichen Lieder bekannt ist, die zwei Villen auf seinem Kleinmachnower Grundstück umbauen. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Ärger gegeben. So stoppten die Denkmalschutzbehörden zwischenzeitlich die Arbeiten. Zudem gab es Ärger mit dem Förster wegen vermeintlich unerlaubter Baumfällungen.

Noch am Mittwochmorgen lag an dem mit Kiefern bewachsenen Grundstück Rauchgeruch in der Luft. Bushido hatte sich da bereits selbst einen Eindruck von den Schäden an der Villa gemacht, die für ihn und seine Familie umgebaut wird. Mit Sonnenbrille auf der Nase und Kapuze auf dem Kopf stapfte Bushido gemeinsam mit Polizisten über den aufgeweichten Boden des 16 000-Quadratmeter-Grundstücks. An seinen Umzugsplänen, so kündigte er an, wolle er trotz allem festhalten.

Thomas Reichelt

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