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Brandanschläge: Wieder zwei Luxuswagen angezündet

In Mitte und Prenzlauer Berg sind in der Nacht zu Samstag zwei Porsche in Flammen aufgegangen. Insgesamt geht die Zahl der politisch motivierten Brandanschläge aber zurück.

Gleich zwei Mal standen in der Nacht zu Sonnabend in Prenzlauer Berg und Mitte Autos des Typs Porsche Boxster in Flammen. Unbekannte hatten den einen Sportwagen in der Christinenstraße, den anderen in der Griebenowstraße angezündet. Menschen wurden nicht verletzt. In beiden Fällen geht die Polizei von einem politisch motivierten Brandanschlag aus, weshalb der Staatsschutz ermittelt.

Politische Motive sind allerdings nicht die Regel, wenn auf Berlins Straßen ein Auto angezündet wird. Wenn Autos angesteckt werden, dann meist aus anderen Gründen. Dazu kommen technische Defekte, sie dürften allerdings selten sein. In diesem Jahr gab es inklusive der beiden jüngsten Taten bislang 46 politisch motivierte Brandanschläge gegen eines oder auch mehrere Fahrzeuge. Dabei wurden 69 Autos angezündet.

Oft werden auch nebenstehende Fahrzeuge beschädigt

Ínsgesamt verzeichnet die Polizei sogar einen Rückgang politisch motivierten Brandanschläge auf Fahrzeuge: So waren es von Januar bis September 2007 noch 87 Fälle, bei denen 96 Autos angezündet wurden. Hinzu kommen etliche Fahrzeuge, die in der Nähe der brennenden Autos geparkt waren und durch die Hitze beschädigt wurden – wie jetzt auch in der Griebenowstraße: Dort wurden durch die Hitze ein daneben stehender Toyota und ein Mercedes Sprinter beschädigt. Besitzer solcher mitbetroffener Autos haben häufig Pech. Nicht immer zahlen die Versicherungen. „Das ist abhängig davon, wie die Bedingungen der Versicherungsverträge sind“, sagte ein Ermittler.

Der Zahl der 46 politisch motivierten Auto-Anschläge stehen in diesem Jahr 150 Fälle von sonstiger Brandstiftung an Fahrzeugen gegenüber: Die Mehrzahl seien Vandalismustaten, hieß es bei der Polizei. Auch persönliche Motive wie Beziehungs-, Nachbarschaftsstreit oder einfach Ärger über abgestellte Fahrzeugwracks sind häufig Gründe für Brandstiftungen. Wie oft Fahrzeug wegen technischer Defekte in Brand geraten, kann die Polizei nicht sagen, solche Fälle werden von ihr nicht statistisch erfasst. Bei solchen Fällen ist meist die Elektrik kaputt, oder aber es tritt Kraftstoff aus einer defekten Benzinleitung aus, der sich dann an heißen Fahrzeugteilen entzündet.

Ob ein Fahrzeug durch einen politisch motivierter Brandanschlag in Brand geraten ist, erkennen die Kripo-Ermittler am Tatort. „Anhand der Spuren, der Art, wie der Brand gelegt wurde, des benutzten Brandbeschleunigers, sehen die Beamten meist schnell, wie der Fall einzuordnen ist“, sagte ein Beamter. Eine Nobelmarke bedeute nicht immer, dass hier Linksextremisten am Werk waren. Meist sei dies aber der Fall.

Sobald ein politischer Hintergrund erkennbar ist, übernimmt der Staatsschutz die Ermittlungen. Stellt sich dann heraus, dass doch andere Ursachen vorlagen, geht der Fall zurück an das Brandkommissariat. Dass Autobesitzer Versicherungen betrügen, ist der Polizei nicht bekannt. „Geprüft wird so etwas aber auch“, sagte ein Ermittler.

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