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Brandanschlag: "Wir wissen nicht, warum es uns getroffen hat"

In der Nacht zu Mittwoch wurden zehn Lieferwagen der Firma Bärenmenü von Unbekannten in Brand gesetzt. Das Catering-Unternehmen beliefert vor allem Kitas, Schulen umd Seniorenheime. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer des Unternehmens, Lienhard Eifert, über die Folgen.

Herr Eifert, die Autos wurden mitten in der Nacht angezündet. Wie haben Sie von dem Brand auf Ihrem Gelände erfahren?

Mich hat der Betriebsleiter am Mittwoch in den frühen Morgenstunden angerufen. Er war eigentlich im Urlaub, aber ein Mitarbeiter hatte sich bei ihm gemeldet, nachdem wiederum Nachbarn die Feuerwehr alarmiert hatten. Als ich ankam, war die Feuerwehr bereits fertig mit dem Löschen.

Welche Schäden sind auf dem Gelände entstanden?

Insgesamt zehn Lieferwagen sind teilweise oder vollständig ausgebrannt. Zudem gibt es Rußspuren an den Gebäudemauern und der Boden des Hofs ist beschädigt. Insgesamt dürften wir einen Schaden von etwa 300.000 Euro haben.

Sie beliefern hauptsächlich Kindergärten, Schulen und Seniorenheime. Haben die heute alle pünktlich ihr Essen erhalten?

Ja, der Produktionsprozess ging normal weiter. Eine Transportfirma hat uns für heute einige Fahrzeuge geliehen. Ab Donnerstag haben wir dann Mietwagen, mit denen wir für einige Monate Essen ausliefern werden – bis die Fahrzeuge ersetzt sind. Eine Unterbrechung der Lieferungen wird es also nicht geben.

Wer wird denn für den Schaden bezahlen?

Hoffentlich die Versicherung. Die entsprechenden Vorgänge haben wir gerade eingeleitet.

Wie haben Ihre Mitarbeiter reagiert?

Wir waren alle betroffen. Man hat den Mitarbeitern richtig angesehen, wie bewegt sie waren. Wir liefern viel an Senioren direkt nach Hause. Für die ist das häufig der einzige soziale Kontakt am Tag. Viele Kollegen haben es da als besonders tragisch empfunden, dass ausgerechnet ein Unternehmen wie unseres von solchen Aktionen betroffen ist.

Haben Sie eine Vorstellung, wie die Aktivisten auf Sie gekommen sind?

Nein, das ist mir völlig unklar. Es ist möglich, dass das Teil der derzeit stattfindenden Aktionen ist, aber warum es uns getroffen hat, wissen wir nicht. Damit gerechnet haben wir wirklich nicht. Vielleicht haben die auch einfach nur die vielen Autos gesehen, und gedacht, das wäre ein wirksamer Einsatzort.

Lea Hampel

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