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Brandenburg: Zwei Mütter wegen toter Babys vor Gericht

Totschlag lautet die Anklage gegen zwei Mütter, die sich vor dem Cottbuser Landgericht verantworten müssen. Beide sollen ihre Babys kurz nach der Entbindung ums Leben gebracht haben.

Gegen die beiden Mütter der am Gräbendorfer See und in Schwarzheide entdeckten toten Babys ist Anklage erhoben worden. Beiden wirft die Cottbuser Staatsanwaltschaft Totschlag vor, wie die Anklagebehörde am Dienstag mitteilte.

Eine 25-jährige Cottbuserin wird beschuldigt, ihren am 21. April geborenen Sohn unmittelbar nach der Entbindung erstickt und später am Gräbendorfer See verscharrt zu haben. Der Leichnam war am 15. Mai nach einem per Post eingegangenen anonymen Hinweis gefunden worden. Derzeit prüfe ein psychiatrischer Gutachter die Schuldfähigkeit der Mutter.

18-Jährige ist voll schuldfähig

Einer 18-jährigen Schülerin aus Schwarzheide wird vorgeworfen, ihr Baby am 5. Dezember 2007 kurz nach der Entbindung mit einem Strumpf erdrosselt zu haben, hieß es weiter. Bei ihr lägen keine Anhaltspunkte für eine verminderte Schuldfähigkeit vor. Die Babyleiche war wenige Tage später in einer Plastikbox im Kinderzimmer der 18-Jährigen gefunden worden. Zuvor hatte ein Arzt bei einer Untersuchung der Jugendlichen festgestellt, dass sie kurz zuvor entbunden hatte.

In Brandenburg waren seit Dezember insgesamt fünf tote Babys entdeckt worden, darunter auch in Frankfurt (Oder), Lübben und Nauen. Vor zwei Wochen war gegen die Eltern eines am 13. Februar in einer Frankfurter Wohnung gefundenen toten Säuglings Anklage wegen Mordes erhoben worden. Eine Obduktion ergab, dass der damals knapp ein halbes Jahr alte Junge verhungert war. (kda/ddp)

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