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Brandsätze im Osram-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz entdeckt.

© Peters

Update

Immobilien-Millionär Pepper: Brandsätze am Ernst-Reuter-Platz gefunden

Die Anschlagsserie auf den Berliner Immobilien-Millionär Christian Pepper geht weiter. In einem als Osram-Hochhaus bekannt gewordenen Gebäude am Ernst-Reuter-Platz wurden Brandsätze entdeckt.

Am Montagvormittag wurden an einem Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz, das der Familie gehört, zwei Kartons mit selbstgebauten Brandsätzen gefunden. Ein Angestellter hatte um 10.30 Uhr einen der Kartons auf einem Fensterbrett entdeckt und die Polizei alarmiert. Die fand auf einem anderen Fenstersims einen zweiten Karton. In einer Analyse wurde der Inhalt als "zündfähig" eingestuft. Das als Osram-Hochhaus bekannte denkmalgeschützte Bauwerk an der Ecke zur Otto-Suhr-Allee wurde sofort geräumt. Der Staatsschutz ermittelt wegen versuchter Brandstiftung.

Den ersten Anschlag auf die Familie hatte ein maskierter Mann im Tarnanzug am 22. August verübt: Vor der Villa des Unternehmers in Bad Saarow, östlich von Berlin, hatte er Ehefrau Petra niedergeknüppelt und schwer verletzt. Anschließend setzte die Familie eine Belohnung von 10.000 Euro aus und engagierte einen Wachschutz. Anfang Oktober tauchte der gleiche Maskenmann morgens vor der Villa auf, als Peppers Tochter Louisa (23) gerade die Pferde auf die Koppel führen wollte. Der 31-jährige Personenschützer warf sich vor die Tochter, er wurde durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt, er soll jetzt querschnittsgelähmt sein.

Ein neues Phantombild der Polizei im Fall des Anschlags auf die Familie Pepper zeigt am Montag (07.11.11) in Bad Saarow eine Puppe, die einen Flecktarnanzug, Kampfstiefel und Handschuhe der Bundeswehr trägt. Eine erneute Suchmaßnahme, die nach weiteren Zeugenaussagen notwendig geworden, läuft bereits seit dem 04.November 2011 auf dem Gelände des ehemaligen Pionierlagers Lilo Herrmann. Am 02. Oktober 2011 sollen von dort Schüsse auf die Tochter des Immobilienmillionärs Christian Pepper abgegeben worden sein.
Ein neues Phantombild der Polizei im Fall des Anschlags auf die Familie Pepper zeigt am Montag (07.11.11) in Bad Saarow eine Puppe, die einen Flecktarnanzug, Kampfstiefel und Handschuhe der Bundeswehr trägt. Eine erneute Suchmaßnahme, die nach weiteren Zeugenaussagen notwendig geworden, läuft bereits seit dem 04.November 2011 auf dem Gelände des ehemaligen Pionierlagers Lilo Herrmann. Am 02. Oktober 2011 sollen von dort Schüsse auf die Tochter des Immobilienmillionärs Christian Pepper abgegeben worden sein.

© dapd

Seitdem steht die Familie unter massivem Polizeischutz. Im Berliner Polizeipräsidium hieß es gestern, es sei nahe liegend, dass die Bomben Pepper gelten sollten. Die Auswertung der gefundenen Spuren und die Analyse der Sprengsätze werde aber dauern. Schriftliche oder mündliche Drohungen in irgendeiner Form soll es bislang dem Vernehmen nach nicht gegeben haben. Deshalb steht die Polizei in Brandenburg vor einem Rätsel.

Ebenfalls am Montag kündigte die Frankfurter Mordkommission an, dass der Fall am Mittwoch Thema in der bekannten Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ sein wird (ZDF, 20:15 Uhr). Eine halbe Stunde nach dieser Ankündigung wurden die beiden Kartons am Pepper-Hochhaus gefunden. Zudem teilte die Frankfurter Kripo mit, dass seit Freitag am Tatort in Bad Saarow erneut intensiv Spuren gesichert worden sind. Zudem wurden die Schüsse mit Hilfe von Ballistikern des Landeskriminalamtes nachvollzogen. Wie berichtet, soll der Täter die Familie aus einem alten Plattenbau gegenüber der Villa ausspioniert haben.

So wurde der Täter bei den ersten Taten beschrieben: Etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß. Zu der Jacke und Hose aus Militärtarnstoff trug er militärische Stiefel und Handschuhe. Unter dem Helm mit einem Gesichtsnetz soll er eine Brille getragen haben.

Ein Mann in Tarnkleidung war vor etwa zwei Wochen vor dem Geheimversteck eines Familienmitgliedes in Berlin aufgetaucht. Der Beamte des polizeilichen Objektschutzes hatte es weder geschafft ihn festzuhalten, noch rechtzeitig Kollegen zu alarmieren – eine ausgesprochen peinliche Panne, wie das Präsidium einräumt. Und nicht die einzige: Tage danach löste sich aus der Waffe eines zur Bewachung eingesetzten Beamten ein Schuss – ein Riesenschreck für die Familie Pepper. Der Schuss blieb ohne Folgen. Anschließend verschärfte die Polizei die Bewachung der Familie noch. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter die Wohn- und Geschäftsräume der Familie kenne. Dies kann der Grund dafür sein, dass die Brandsätze an der Hausnummer 8 abgelegt wurden, und nicht an der daneben stehenden Firmenzentrale der Familie. Den Peppers gehören zahlreiche Immobilien in Berlin: vier Hochhäuser am Ernst-Reuter-Platz sowie das Europa-Center. Unbemerkt von der Öffentlichkeit war die Familie vor einigen Jahren von Berlin an den Scharmützelsee gezogen, auch dort besitzen sie mehrere große Grundstücke am Wasser.

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