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In einem Hochhaus an der Landsberger Allee brannte es in der zehnten Etage.

© Paul Zinken/dpa

Update

Brandserie in Berlin-Lichtenberg: Hochhaus brennt zum vierten Mal in fünf Tagen: Tatverdächtiger festgenommen

Insgesamt acht Mal musste die Feuerwehr seit Anfang des Jahres wegen Bränden in einem Haus in der Landsberger Allee ausrücken. Nun nahm die Polizei einen Verdächtigen fest.

Vier Mal hat es seit vergangenem Mittwoch in einem 18-geschossigen Hochhaus in der Landsberger Allee 175 in Berlin-Lichtenberg gebrannt. Am Sonntagabend rückte die Feuerwehr aus, weil im Flur des zehnten Obergeschosses ein Einkaufswagen, in dem sich Gerümpel befand, gebrannt hatte. Wie die Polizei am Montagnachmittag via Twitter mitteilte, nahm das Landeskriminalamt (LKA) am Vormittag einen 28-jährigen Tatverdächtigen fest.

Vier Erwachsene und drei Kinder mussten aus dem Haus gerettet werden, viele Bewohner brachten sich selbst in Sicherheit, teilte ein Sprecher der Feuerwehr am Montag mit. Verletzte gab es nicht, 24 Personen wurden noch vor Ort wegen Atembeschwerden durch einen Notarzt gesichtet. Die Feuerwehr war mit 70 Einsatzkräften vor Ort und konnte den Brand schnell löschen.

"Der Brand selbst war unproblematisch, allerdings kam es zu einer starken Verqualmung der Treppenbereiche von der zehnten bis in die 18. Etage, weshalb die Bewohner in Sicherheit gebracht werden mussten", so der Sprecher. Ins Krankenhaus musste kein Bewohner gebracht werden.

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Das Landeskriminalamt ermittelt

Zum wiederholten Mal war der Brand in den Abendstunden zwischen 20:30 und 21:30 Uhr entstanden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. Bereits am Samstagabend brannten kleinere Papierhaufen in der sechsten und zwölften Etage des Hauses, am Mittwoch hatte im neunten Stock Sperrmüll in Flammen gestanden.

Laut Angaben der Berliner Feuerwehr mussten die Einsatzkräfte bereits im Januar mehrmals in die Landsberger Allee ausrücken, weil es in dem Hochhaus gebrannt hatte. Am 1. Januar hatte es gleich zweimal gebrannt, am 16. Januar einmal. Insgesamt löschten die Feuerwehrleute acht Brände seit Anfang des Jahres. Am schlimmsten sei jedoch das Feuer am Sonntagabend gewesen, sagte ein Sprecher.

Feuerwehr stößt an ihre Grenzen

Am Samstagabend hatte die Polizei zudem wegen versuchter Körperverletzung ein Verfahren gegen einen Bewohner des Nachbarhauses eingeleitet. Er soll die Polizisten, die am Brandort ermittelten, von seinem Balkon aus mit einem Böller beworfen haben. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtete, war er wegen der wiederholten Feuerwehreinsätze genervt. Die Beamten nahmen den Mann fest.

Die Feuerwehr stößt derzeit an ihre Grenzen: Aufgrund der mitunter kaum noch zu bewältigenden Zahl der Notrufe ruft die Leitstelle regelmäßig den Ausnahmezustand aus. Nun fällt auch noch Landesbranddirektor Wilfried Gräfling für unbestimmte Zeit krankheitsbedingt aus, wie die Pressestelle bestätigte. Der Feuerwehrchef soll sein Amt jedoch bis zum Beginn seines Ruhestandes am 31. Juli 2018 leiten.

Viele Bewohner haben Angst

Anwohner zeigten sich am Montagmittag schockiert über die Brandserie. "Wir haben große Angst. Es kann jede Nacht wieder etwas passieren", sagte ein Mieter aus dem sechstem Stock dem Tagesspiegel. Auf seinem Stockwerk gebe es keine Brandmelder und keinen Feuerlöscher. "Was ist, wenn es einmal ein größeren Brand gibt? Wir fühlen uns hier nicht mehr sicher." Viele Familien überlegten inzwischen ihre Kinder für ein paar Tagen bei Bekannten oder Verwandten unter zu bringen, sagte der Bewohner.

Viele Bewohner der Landsberger Allee 175 kritisierten am Montag ihren Vermieter, die Deutsche Wohnen. Seitdem vor einigen Jahren der Concierge im Erdgeschoss abgeschafft worden sei, verkomme das Haus immer mehr, hieß es immer wieder. Auf den Fluren des Hauses stünde regelmäßig Sperrmüll.

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