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© Doris Spiekermann-Klaas

Commerzbank: Potsdamer Straße nach Bombenalarm wieder frei

Stundenlang war die Gegend um die Commerzbankzentrale am Mittwoch gesperrt. Ein verdächtiger Koffer war jedoch nur eine Attrappe. Über den Hintergrund kursieren wilde Spekulationen.

Nach einer anonymen Bombendrohung ist gestern Mittag die Berliner Zentrale der Commerzbank geräumt worden. Auch die Potsdamer Straße war gesperrt. Erst nach vier Stunden konnten die 600 Mitarbeiter in die Bank zurück.

Hinweise zu dem oder den Tätern und zum Motiv gab es gestern nicht. Die Commerzbank schloss jedoch einen Zusammenhang mit der Bankenkrise aus.

Gegen 12 Uhr war einer Kundin ein Aluminiumkoffer aufgefallen, der neben dem Kontoauszugsdrucker im Vorraum stand. Auf dem Koffer war ein Mobiltelefon befestigt, zudem waren Drähte zu sehen. Die Bank löste sofort Alarm aus.

Commerzbank-Sprecher Volker Grunert sprach von einer „sehr gut gemachten Attrappe“. Dieser Koffer wurde gegen 13 Uhr von den Entschärfern des Landeskriminalamtes unschädlich gemacht, er enthielt keinen Sprengstoff.

Doch nahezu zeitgleich ging in der Telefonzentrale der Bank ein Anruf ein, in dem auf einem zweiten Koffer in der Bank hingewiesen wurde. Daraufhin wurden Sprengstoffspürhunde geholt, die den bis in die Steinmetzstraße reichenden Komplex durchsuchten – ohne Ergebnis.

120 Beamte riegelten das Gebäude ab. Auch Beschäftigte von Restaurants und Läden neben der Bank wurden aufgefordert, ihre Arbeitsplätze zu räumen.

Wilde Spekulationen über die Hintergründe der Tat

Dutzende Schaulustige verfolgten an den Absperrungen das Geschehen. Über die möglichen Hintergründe der Drohung kursierten viele Spekulationen unter den wartenden Mitarbeitern der Bank. 

Der Drohanruf war in der Frankfurter Zentrale der Bank eingegangen. Er wurde aber aus Datenschutzgründen nicht aufgezeichnet. Zum Inhalt wollten Commerzbank und Polizei am Mittwoch nichts sagen.

Ein anderer Commerzbank-Mitarbeiter sprach halbernst von einem möglichen Zusammenhang mit der kürzlich besiegelten Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank, wegen derer viele Mitarbeiter der Dresdner Bank um ihre Arbeitsplätze bangen. „Vielleicht war’s einer von denen“, sagte der Commerzbank-Mann mit bitterem Lachen.

Der Sprecher der Bank sprach von einer für die Kunden sehr bedauerlichen Situation. Denn wegen der Bankenkrise liefen derzeit die Telefone heiß, „es gibt ein großes Bedürfnis nach Beratung“, sagte Grunert. Vier Stunden lang musste diese Beratung gestern ausfallen.

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