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Ehedrama: Geprellte Ehefrau muss ins Gefängnis

Weil sie auf ihren Ehemann eingestochen und ihn lebensgefährlich verletzt hatte, muss eine 48-Jährige für drei Jahre hinter Gitter. Sie war zusammengebrochen, nachdem ihr Mann ihr seine Trennungsabsicht mitgeteilt hatte.

Wegen versuchten Totschlags wurde am Donnerstag eine 48-Jährige vor dem Berliner Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Frau war schuldig befunden worden, im letzten Dezember mit einem Messer auf ihren Mann eingestochen zu haben.

Das Gericht befand aber auch, dass sich die Frau in einer "Ausnahmesituation" befunden habe und ihre Steuerungsfähigkeit damit erheblich vermindert war: Seit Monaten habe es in der Ehe ein andauerndes "Auf und Ab" gegeben. Das Paar war seit 1992 zusammen und davon acht Jahre verheiratet. Nach seinem 40. Geburtstag geriet der Mann aber in eine "Midlife-Crisis", traf sich mit anderen Frauen und trank vermehrt Alkohol, hieß es. Mehrmals wurden aber Scheidungsabsichten durch neue "Liebesbekundungen" des Mannes verdrängt.

Frau stach auf ihren Mann ein, da er sie endgültig verlassen wollte

Am Tag der Tat hatte der Mann seiner Frau gesagt, dass er sich nun doch endgültig von ihr trennen wolle und habe mit seiner Freundin telefoniert. Daraufhin sei die Ehefrau zusammengebrochen und habe auf ihren Mann eingestochen.

Ein Stich hatte den Mann an der Lunge verletzt, er konnte aber durch eine Notoperation gerettet werden. Aufgrund der schweren Verletzungen ging das Gericht von einer Tötungsabsicht aus, fand darüber hinaus aber vorwiegend strafmildernde Gründe. Es sei ein "Akt der Verzweiflung" gewesen, der nachvollziehbar erscheint und an dem das spätere Opfer "nicht ganz unschuldig" sei, hieß es im Urteil.

Der Ehemann verzeiht seiner Frau die Tat

Die Sachbearbeiterin hatte über ihren Anwalt die Tat im Wesentlichen gestanden und bereut. Auch ihr Ehemann hatte wegen seiner früheren "Eskapaden" Schuldgefühle gegenüber der Frau geäußert und betont, ihr verziehen haben. (kda/ddp)

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