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Einblick in den Diebeszug. Über ein Jahr hatten die Gangster gegraben, um sich einen Zugang in die Steglitzer Bank zu verschaffen.

© dpa

Einbruch in Volksbank-Steglitz: Nach Tunnelgangster-Foto: Lehrer aus Bayern meldet sich

Nach der Veröffentlichung eines Passfotos in Zusammenhang mit dem Tunnel-Coup in Steglitz hat sich nun ein Lehrer aus Bayern gemeldet: Der Mann auf dem Foto sei nicht einer der Tunnelgangster, sondern er.

Nun hat die Polizei zwar auch diese offene Frage geklärt, doch eine Spur zu den Tunnelgangstern aus Steglitz haben sie auch weiterhin nicht. Der Mann, der auf dem Foto der Ausweis-Kopie zu sehen ist, die die Polizei am Montag veröffentlichte, hat sich gemeldet: Er sei Lehrer aus Bayern und nicht einer der gesuchten Tunnelgangster. Ein Polizeisprecher sagte, die Angaben würden nachgeprüft, aber man gehe derzeit davon aus, dass die Angaben stimmig sind. An das Foto sollen die Täter über "verloren gegangene Papiere" des Lehrers gelangt sein. "Wir werden nach Abschluss der Überprüfung das Foto, das den Mann zeigt, auch aus der Öffentlichkeitsfahndung löschen", sagte ein Polizeisprecher.

Am Montag hatte die Polizei eine Meldung mit einem Passfoto veröffentlicht, in der Hoffnung, dass Zeugen sich melden und Angaben dazu machen können. Auf der Kopie des Passfotos sei ein Mann zu sehen, der entweder einem der Tunnel-Einbrecher sehr ähnlich sehet oder gar einer von ihnen sei. Die Veröffentlichung dieses Fotos sei rechtmäßig, da ein richterlicher Beschluss vorliegt, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler hätten zunächst mit eigenen Mitteln versucht, mehr über den Mann herauszufinden und sich erst, als dies erfolglos erschien, nun - etwas mehr als ein Jahr nach dem Tunneleinbruch bei der Volksbank in Steglitz - an die Öffentlichkeit gewandt.

Damit die Täter die Räume in der Bank und den Tresorraum ausspionieren konnten, mussten sie sich zunächst Zugang beschaffen. Doch nur, wer dort ein Konto und ein Schließfach hat, darf in den Tresorraum. Deshalb ist einer der Täter in die Volksbank-Filiale gegangen und hat eine gefälschte niederländische Identitätskarte vorgelegt, um ein Konto zu eröffnen. Auf dem Ausweis steht der Name Pavel Hatira - den es aber real gar nicht gibt. Das Foto zeigt ebenfalls nicht den wirklichen Täter, sondern einen Unbeteiligten. In diesem Fall offenbar einen Lehrer aus Bayern, wie sich nun herausstellte.

Ähnlich vorgegangen waren die Gangster schon, als es um die Mietung der Garage ging, von der aus sie den 45 Meter langen Tunnel unbemerkt ein Jahr lang schaufelten, um dann am 14. Januar 2013 mit einem Kernbohrer die Wand zum Tresorraum zu durchbrechen und anschließend 300 Schließfächer auszuräumen. Damals legte einer der Männer ebenfalls eine niederländische Identitätskarte vor. Der Mieter hatte einen holländischen Pass vorgelegt, zu einer Person, die nicht existiert. Das dazugehörige Lichtbild war aus dem Internet kopiert worden und hatte dazu geführt, dass ein unbeteiligter Student aus Nordrhein-Westfalen für kurze Zeit ins Visier der Ermittler geraten war. Freunde hatten sich bei ihm gemeldet und berichtet, dass er von der Polizei gesucht wird. Daraufhin hat der Mann sich bei der Berliner Polizei gemeldet und die Sache aufgeklärt. Die Sache war zwar unangenehm für den Studenten, doch ebenfalls rechtmäßig, "da uns dazu ein richterlicher Beschluss vorlag", sagte ein Polizeisprecher. Ermittler warnten in dem Zusammenhang. dass niemand Passbilder von sich ins Internet stellen sollte, weil auf diesem Wege häufig Kriminelle Ausweise mit geklauten Fotos aus dem Internet fälschen.

Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann, der auf Videobildern einer Volksbank-Filiale in Mariendorf zu sehen ist, identisch mit der Person ist, die das Konto in Steglitz eröffnet hat.

Nun sucht die Polizei weiter nach Zeugen, die Angaben zu dem Fall machen können. Hinweise werden unter die Rufnummer (030) 4664- 945 107 entgegengenommen.

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