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© dpa

Extremismus: "Thor Steinar"-Laden muss geräumt werden

Ladenschluss nach einem Dreivierteljahr: Das bei Rechtsradikalen beliebte Geschäft mit Kleidung der Marke "Thor Steinar" in Mitte muss vom Betreiber geräumt werden. Der Vermieter sah sich getäuscht.

Das Berliner Landgericht gab am Dienstag einer Räumungsklage des Vermieters statt. Nach Ansicht der Richter hätte der Betreiber den Vermieter vor Eröffnung darüber informieren müssen, welche Ware in dem "Tønsberg"-Laden angeboten werden soll, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Jacken, Hemden oder Pullover der Marke "Thor Steinar" dienen nach Angaben von Verfassungsschutzbehörden Neonazis als Erkennungszeichen. Gegen das Urteil ist binnen vier Wochen Berufung beim Kammergericht möglich.

Das Geschäft war im Januar in der Rosa-Luxemburg-Straße eröffnet worden, nachdem bereits die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) im August vergangenen Jahres einen Mietvertrag für einen "Tønsberg"-Modeladen am Alexanderplatz nach Protesten gekündigt hatte. Auch vor dem neuen Geschäft gab es von Anfang an Proteste. 

Um "Thor Steinar" gab es immer wieder Streit vor Gericht. Klagen sind derzeit in Leipzig und Magdeburg anhängig. In Hamburg erreichte eine Bank in der vergangenen Woche auf außergerichtlichem Wege, dass ein "Thor Steinar"-Geschäft wieder aus dem Mietvertrag aussteigt. (ho/dpa)

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