Fahndung der Soko "Giro" in Berlin: Geldautomaten-Sprenger kamen mit Faschingsmasken
Die Sonderkommission "Giro" des Landeskriminalamtes fahndet nach den Geldautomaten-Räubern. Die Täter trugen auffällige Masken. Auch ein Foto des Fluchtautos wurde nun veröffentlicht.
Die Serie von aufgesprengten Geldautomaten hält die Polizei auf Trab. Nun erhoffen sich die Ermittler der eigens dafür gegründeten Sonderkommission "Giro" Hilfe aus der Bevölkerung. Bereits 16 Automaten haben die noch unbekannten Täter in diesem Jahr bereits gesprengt, um an die Geldkassetten zu gelangen. Jeweils in den Morgenstunden verschafften sich meist vier bis fünf Täter Zutritt zu den Selbstbedienungsbereichen der Bankfilialen. Sie entzündeten ein Gas, das sie in die Geräte leiteten und dadurch eine Explosion erzeugten. In acht Fällen gelang es den Tätern an die Geldkassetten zu kommen und mit ihnen zu flüchten. In einigen Fällen wurde das Geld allerdings durch eine Farbkartusche in den Automaten mit blauer beziehungsweise roter Farbe markiert und damit wertlos.
Die Geldautomaten-Sprenger trugen Faschingsmasken
Die Täter waren zum Teil mit auffälligen Faschings-Masken vermummt und flüchteten mit Fahrzeugen verschiedener Marken. Bei einer Tat am 1. September dieses Jahres wurden zwei Zeugen, die offenbar eine Bank am Mehringdamm betreten wollten, von den Tätern weggeschickt. Einer der Zeugen trug eine auffällige Mütze. Anschließend wurde ein „Audi S 6 Avant“ mit dem Kennzeichen B-EX 1095, welches für ein anderes Fahrzeug ausgegeben war, zur Flucht genutzt.
Am 28. Juni trafen die Täter im Vorraum einer Filiale der Commerzbank in der Frankfurter Allee auf einen dort schlafenden Mann, der daraufhin den Tatort verließ.
Das Aufsprengen von Geldautomaten ist ein europaweites Phänomen, bundesweit sind vermutlich mehrere Gruppierungen aktiv, hieß es bei der Polizei.
Die Täter gehen immer brutaler vor
Die Ermittler haben dabei eine "Steigerung der kriminellen Energie der Täter" bemerkt. "Vermutlich durch verbesserte Sicherheitsvorkehrungen gehen sie immer brutaler vor, um an das Bargeld in den Automaten zu kommen", hieß es bei der Polizei. "Dabei nehmen sie auch die Gefährdung unbeteiligter Passanten und der Hausbewohner in den angegriffenen Gebäuden in Kauf." Bei einigen Taten flogen durch die Wucht der Explosion Trümmerteile bis auf die Straße.
Die Polizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben oder Angaben zu dem Fluchtfahrzeug Audi S 6, Baujahr 2005 bis 2011machen können sich ebenso zu melden, wie Leute, die etwas zu den markanten Gesichtsmasken sagen können. Wo wurden mehrere Masken in jüngster Zeit verkauft oder gesehen?
Hinweise nimmt die Ermittlungsgruppe "Giro" unter der Rufnummer 030 / 4664 – 943 260 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- showPaywallPiano:
- false