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Geisterräder erinnern an vielen Unfallorten an getötete Radfahrer - wie hier in der Reichenberger Straße.

© Jörn Hasselmann

Fahrradverkehr in Berlin: Mahnwachen für getötete Radfahrer

Nach den beiden tödlichen Fahrradunfällen rufen der Volksentscheid Fahrrad und der ADFC am heutigen Sonnabend zu Mahnwachen auf.

Innerhalb von 24 Stunden waren am Donnerstag und Freitag zwei Radfahrer getötet worden. Für den heutigen Sonnabend rufen der Volksentscheid Fahrrad und der ADFC zu Mahnwachen an den Unfallorten auf. In beiden Fällen hatte Berufskraftfahrer durch grobes Fehlverhalten den Unfall verschuldet. In Mitte riss ein Taxifahrer die Tür auf, ein Radfahrer stürzte. In Spandau wurde eine Frau von den hinteren Rädern eines 40-Tonners überrollt. Sie war sofort tot.

Die Mahnwachen finden um 14 Uhr an der Karl-Liebknecht-Straße, Höhe Museumsinsel und um 16.30 Uhr in Spandau, Seegefelder Straße / Ecke Zeppelinstraße statt. Nach der ersten Mahnwache beginnt ein Fahrradkorso nach Spandau, der um 15 Uhr zu einer Kundgebung im Regierungsviertel Halt machen will. An beiden Unfallstellen wird der ADFC ein weißes Geisterrad aufstellen.

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Vorwürfe an die Verkehrsverwaltung

"Die Politik muss endlich Verantwortung zeigen und die verpflichtende Einführung von Assistenzsystemen beschließen", heißt es im Aufruf des Radentscheids. Die grüne Fraktionsvorsitzende Antje Kapek forderte am Sonnabend technische Lösungen, etwa den Einbau von Warnassistenten, um Rechtsabbiege- und sogenannte Dooring-Unfälle zu vermeiden. Der Initiator des Volksbegehren, Heinrich Strößenreuther, warf dagegen der seit einem Jahr grün geführten Verkehrsverwaltung Untätigkeit vor.

"Seit Jahren wird die verpflichtende Einführung lebensrettender Technik verhindert. Immer heißt es, dies beschränke die Mündigkeit der Fahrerinnen und Fahrer. Lieber lassen wir täglich Menschen durch diese vermeintliche Mündigkeit zu Schaden kommen, das ist absurd. Die politisch Verantwortlichen in Berlin und im Bund müssen endlich eine menschenorientierte Politik machen, Leben und Gemeinwohl stehen über den Interessen der Autolobby" sagte Kerstin Stark vom Volksentscheid Fahrrad.

Auffallend ist, dass vier der neun toten Radfahrer in Berlin in diesem Jahr älter als 75 Jahre waren.

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