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Philipp Ruch, künstlerischer Leiter des ZPS,

© dpa

Falscher Flüchtling Franco A.: Zentrum für Politische Schönheit stand auf Terrorliste

Das Landeskriminalamt informierte die Aktivisten am Freitag, dass sie auf der Todesliste von Franco A. stehen. Einzelne Namen seien aber nicht veröffentlicht worden.

Die Aktivistengruppe "Zentrum für Politische Schönheit" (ZPS) stand laut eigenen Angaben ebenfalls auf der Terrorliste des Bundeswehrsoldaten Franco A., der sich als Flüchtling ausgegeben hatte. Wie berichtet tauchte auch der Name der Berliner Abgeordneten Anne Helm (Linkspartei) dort auf.

"Das Landeskriminalamt hat Freitagnachmittag bei uns angerufen und uns mitgeteilt, dass wir auf der Liste stehen. Es gäbe allerdings keine akute Bedrohung mehr, da der Mann in Haft sitzt", sagt Stefan Pelzer vom ZPS. Es würden nicht Mitglieder speziell namentlich genannt, sondern einfach das ZSP als Ganzes.

"Das passiert eben, wenn man so arbeitet wie wir"

Allerdings wisse man noch zu wenig über sein Netzwerk, um sich komplett sicher zu fühlen, so Pelzer. "Die Polizei meinte, dass wir die 110 wählen sollen, wenn wir uns abstrakt bedroht fühlen", sagte Pelzer. Generell sei man aber nicht überrascht, auf solchen Listen aufzutauchen. "Das passiert eben, wenn man so arbeitet wie wir". Es würden nicht Mitglieder speziell namentlich genannt, sondern einfach das ZSP als Ganzes.

"Das Zentrum für Politische Schönheit lässt sich nicht einschüchtern, wird seine Arbeit selbstverständlich in voller Konsequenz fortsetzen und fordert von der Bundesregierung die lückenlose Aufklärung sowie den Schutz der Rechte auf Kunstfreiheit und freie Meinungsäußerung", heißt es in einer Stellungnahme auf Facebook.

Im Sommer wollte das Zentrum Flüchtlinge an Tiger verfüttern

Das Zentrum für Politische Schönheit ist bekannt für aufsehenerregende Protestaktionen gegen die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik wie "Flüchtlinge fressen" im vergangenen Sommer vor dem Gorki-Theater. 2015 hatte das ZPS bei der großangelegten Kunstaktion „Die Toten kommen“ verstorbene Flüchtlinge in Berlin bestattet lassen. Begleitet wurde das von der Demo mit dem Titel „Marsch der Entschlossenen“, bei der auf der Wiese vor dem Bundestag symbolisch Gräber ausgehoben wurden. 2014 stahlen die Aktivisten die Mauerkreuze vom Reichstagsufer.

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