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Update

Familientragödie in Heiligensee: Sohn soll Mutter niedergestochen haben

Nachbarn haben heute früh in einer Einfamilienhaussiedlung in Heiligensee Schreie gehört. Als die Polizei eintraf, lag eine 72-Jährige schwer verletzt im Garten. Ihr 39-jähriger Sohn soll mit einem Messer mehrfach auf sie eingestochen haben.

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In Heiligensee ist es am Mittwoch früh zu einer Familientragödie gekommen: Ein 39-Jähriger soll seine 72-jährige Mutter mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Der Mann wurde festgenommen.

In der Einfamilienhaussiedlung in Heiligensee hörten mehrere Nachbarn gegen 6 Uhr morgens Hilfeschreie vom Grundstück der Familie Z. in der Dambockstraße. Eine Anwohnerin erzählt, sie sei gemeinsam mit einer anderen Nachbarin zum dem Anwesen gelaufen. Dort habe der 39-jährige Sohn im Garten gestanden. Auf die Frage, ob alles in Ordnung sei, habe er „Jaja, alles in Ordnung“ gesagt und sei wieder ins Haus gegangen.

„Da hatte ich aber schon gesehen, dass Frau Z. blutend an einer Hecke lag“, sagt die Anwohnerin. Sie habe den Rettungsdienst alarmiert. Die andere Nachbarin sei über das abgeschlossene gusseiserne Tor geklettert, um der Schwerverletzten zu helfen.

Wenig später trafen Notarzt und Polizei ein. Die Rentnerin wurde in eine Klinik gebracht. Mittlerweile besteht laut Polizei keine Lebensgefahr mehr. Die Beamten fanden den 39-jährigen Sohn blutverschmiert auf einem Bett vor. „Er stand unter schwerem Schock“, sagte ein Ermittler. Nach ersten Erkenntnissen soll er mehrfach mit einem Messer auf seine Mutter eingestochen haben. „Im Streit“, wie es heißt. Genaueres ist bislang nicht bekannt. Die 7. Mordkommission hat den Fall übernommen.

Als die Spurensicherung am Mittwochnachmittag ihre Arbeit vorerst beendet, sind die Nachbarn in der idyllischen Siedlung immer noch sehr mitgenommen von den Ereignissen. Ein Anwohner erzählt, dass der 39-jährige Sohn „offenbar schon länger psychisch krank“ sei. Er habe einen labilen Eindruck gemacht, „leicht depressiv und sehr in sich gekehrt“. Aggressiv sei der 39-Jährige aber nie gewesen, zumindest haben die Nachbarn nie einen lauten Streit gehört. Zwar sei der Sohn in einem Haus in der Nähe seiner Mutter gemeldet, doch wegen seines Zustands habe er fast immer bei der Mutter gelebt, erzählt eine Nachbarin: „Sie hat sich rührend um ihn gekümmert – auch, nachdem ihr Ehemann vor zwei Jahren starb“.

Der 39-Jährige soll laut Polizei am heutigen Donnerstag dem Richter vorgeführt werden. Dieser entscheide dann, ob er in Haft oder in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werde.

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