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Die Partygäste kehren ihre Scherben zusammen.

© S. Tzscheuschner

Feier eskaliert in Zehlendorf: Partygäste greifen Polizeibeamten mit Flaschen an

In Zehlendorf ist eine Geburtstagsfeier eskaliert. Anwohner beschwerten sich über den Lärm und riefen die Polizei. Doch richtig laut wurde es eigentlich erst durch den Einsatz der Beamten.

Eine Feier zum 18. Geburtstag ist in der Nacht zu Sonnabend in Zehlendorf eskaliert. Nachdem Anwohner die Polizei gegen 0.30 Uhr wegen des Krachs vom Grundstück an der Irmgardstraße alarmiert hatten, griffen einige der etwa 150 Partygäste die eintreffenden Beamten mit Flaschen an. Ein Besucher der Feier rannte dann auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo es zu einer Auseinandersetzung mit einem anderen Mann kam. Als ein Beamter einschritt, wurde er von dem Partygast mit einer Bierflasche geschlagen.

Der Polizist erlitt eine stark blutende Kopfplatzwunde und wurde von der Besatzung eines herbeigerufenen Rettungswagens in ein Krankenhaus gebracht, wo er stationär verbleibt. Bei der Festnahme des 20-jährigen Tatverdächtigen verletzte sich ein weiterer Polizeibeamter am Fuß. Der 20-Jährige kam zunächst in eine Gefangenensammelstelle und wurde am frühen Morgen nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung sowie einer richterlich angeordneten Blutentnahme wieder entlassen. Die übrigen Partygäste hatten sich nach Polizeiangaben zwischenzeitlich entfernt, Freunde des Feiernden fegten anschließend die Glasscherben in der ruhigen Seitenstraße nahe des Fischtal-Parks ein.

Dem Vernehmen nach sollen die Partyveranstalter die Polizisten um Entschuldigung gebeten haben. Eingeladen waren 40 Personen. Die Polizei konnte nicht sagen, woher die vielen anderen Gäste von der Party wussten, ob zum Beispiel über soziale Netzwerke im Internet wie Facebook. Richtig laut wurde es in der Nacht in Zehlendorf durch einen anderen Polizeieinsatz. Denn zeitgleich suchte der Hubschrauber „Pirol“ über Dahlem nach Einbrechern. Mit der Party in der Irmgardstraße hatte das nichts zu tun.

Das war nicht der einzige Einsatz in der Nacht gegen Partylärm. Gleich zweimal mussten Funkstreifen in einem Haus in Charlottenburg anrücken. Eine Mieterin in der Kaiser-Friedrich-Straße hatte erstmals gegen 2.20 Uhr die Polizei geholt, weil aus einer Nachbarwohnung seit längerer Zeit laute Musik klang. Als die Beamten dort klingelten, mussten sie zunächst einige Zeit warten, bis ihnen geöffnet wurde. Nachdem die Polizisten dem 20-Jährigen ihr Erscheinen erklärt hatten, schaltete der junge Mann nach Polizeiangaben „zögerlich“ die Stereoanlage ab, so dass die Beamten gingen.

Gegen 3.40 Uhr ging der nächste Alarm aus dem Haus ein. Als die Polizisten erschienen, wurden sie von dem 20-Jährigen und dessen Freund angebrüllt, beleidigt und angegriffen. Beide wurden gefesselt und festgenommen, dabei trat der 20-Jährige um sich und schlug seinen Kopf mehrfach gegen den Fußboden. Mit Anzeigen wegen Widerstands sowie Beleidigung durften sie später wieder nach Hause.

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