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Immer wieder sind Kinderwagen in Hausfluren das Ziel von Brandstiftern. Bei diesem Fall im vergangenen Jahr konnte die Feuerwehr einen brennenden Kinderwagen in einem Hellersdorfer Hausflur rasch löschen.

© Andreas Meyer

Update

Feuer in Berliner Wohnhaus: Erneut brannte ein Kinderwagen im Treppenhaus

Wieder ging in Berlin ein Kinderwagen in einem Hausflur in Flammen auf. Immer wieder weist die Polizei Mieter und Hausverwaltungen darauf hin, Haustüren nicht offen zu lassen und nicht bei jedem Klingeln zu öffnen.

Im Treppenhaus eines Marzahner Plattenbaus haben Unbekannte am Mittwochabend ein Feuer gelegt. Dabei wurden ein Kinderwagen, mehrere Fahrräder und die Isolierung einiger Versorgungsrohre beschädigt. Verletzt wurde niemand.

Gegen 20.40 Uhr hatte eine Mieterin des Sechsgeschossers in der Golliner Straße den starken Qualm bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Die Helfer löschten das Feuer, das vor den Zugangstüren zum Keller ausgebrochen war. Wo konkret gezündelt worden war und wie der oder die Täter das Feuer entfachten, konnte die Polizei gestern noch nicht sagen. "Es stand dort aber sehr viel Gerümpel im Vorraum herum", sagte ein Polizeisprecher.

Brandstifter gelangen problemlos in Wohnhäuser

Im aktuellen Fall in Marzahn schließt die Polizei nicht aus, dass der oder die Täter - wie so häufig - durch eine nicht verschlossene Hauseingangstür ins Treppenhaus gelangt sind. Die Polizei warnt immer wieder davor, dass sich Brandstifter ganz problemlos in Wohnhäuser gelangen, wenn die Türen nicht verschlossen sind. Dies sei häufig der Fall. "Oft denken die Leute nicht daran, die Eingänge zu schließen oder die Türen sind defekt oder bleiben nur angelehnt", sagte ein Polizeisprecher.

In Präventionsgesprächen mit Mietern weise die Polizei immer wieder auf diese Missstände hin und suche auch das Gespräch mit Hausmeistern und Wohnungsverwaltungen. "Wir wollen die Leute dafür sensibilisieren, darauf zu achten, dass kein Hausfremder Zutritt hat zu den Gebäuden und möglichst kein Hausrat herumsteht, der schnell angekokelt werden kann", sagte ein Sprecher. Hilfreich sei es auch, wenn die Mieter die Gegensprechanlage - falls vorhanden - auch nutzen würden und nicht wahllos bei jedem Klingeln Fremde ins Gebäude hineinließen.

Immer wieder werden abgestellte Kinderwagen durch Kokeleien und Treppenhausfeuer beschädigt. Zuletzt Mitte Dezember in Moabit wurden sieben Menschen wegen zweier brennender Kinderwagen durch Rauchvergiftungen zum Teil schwer verletzt. Dennoch sieht die Polizei derzeit keine Zunahme der Zahl an Kinderwagenbränden.

Einen Zusammenhang zur Brandserie in Wohnhäusern in Hellersdorf, die vor einigen Wochen den dortigen Bewohnern Angst und Sorge bereitete, sehen die Brandermittler derzeit nicht. In Hellersdorf hatte es im vergangenen Jahr rund 70 Mal in Fluren und Treppenhäusern gebrannt, meist innerhalb eines Radius' von einem Kilometer. Auch abgestellte Kinderwagen oder Rollstühle wurden dabei in Mitleidenschaft gezogen. "Derzeit ist die Lage in Hellersdorf ruhig", hieß es heute im Branddezernat.

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