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Flüchtlinge warten auf dem Gelände des Landesamtes für Gesundheit und Soziales.

© dpa

Flüchtlingskrise in Berlin: Tumulte vor Lageso

Am Dienstag kam es zu Tumulten vor dem Lageso - die Polizei setzte Pfefferspray ein. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts soll zuvor ein Kind geschubst haben.

Am Dienstagnachmittag kam es zu Tumulten vor dem Lageso, die einen Polizeieinsatz auslösten. Die Polizisten gingen mit Pfefferspray gegen die aufgebrachten Personen vor.

Laut Polizei ging den Auseinandersetzungen ein Streit zwischen einer Flüchtlingsfamilie und einem Sicherheitsdienstmitarbeiter der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber voraus. Gegen 16 Uhr soll der 25-jährige Mitarbeiter eine Familie des Gebäudes in der Turmstraße verwiesen haben, weil diese sich zunächst lautstark untereinander gestritten haben soll und sich auch nicht beruhigen ließ, nachdem ein Sprachmittler hinzukam.

Beim Herausführen aus dem Gebäude soll ein einjähriges Mädchen auf einer Treppe gestürzt sein, woraufhin sich eine Auseinandersetzung zwischen dem Sicherheitsdienst und der Familie entwickelt haben soll. Die Familie beschuldigt den 25-jährigen Mitarbeiter, das Kind geschubst zu haben. Nachdem die Personen aus dem Gebäude geleitet worden waren und eine Gruppe von etwa 100 wartenden Asylbewerbern von dem Streit erfahren hatten, sollen diese teilweise lautstark über die Umzäunung gestiegen sein, um in das Gebäude zu den Sicherheitsdienstmitarbeitern zu gelangen.

Ermittlung wegen fahrlässiger Körperverletzung

Hinzugerufene Polizisten setzten Pfefferspray ein, um die aufgebrachten Personen daran zu hindern, in das Gebäude zu laufen. Bei der anschließenden Auseinandersetzung warf jemand einen Stuhl auf die Beamten. Ein Polizeifahrzeug wurde beschädigt. Als weitere alarmierte Polizisten an der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber eintrafen, löste sich die Gruppe auf.

Zwei Männer mussten am Ort wegen Augenreizungen behandelt werden. Darüber hinaus wurde ein 24-jähriger Sicherheitsdienstmitarbeiter durch einen Schlag ins Gesicht leicht verletzt. Hierzu konnte ein gleichaltriger Tatverdächtiger ermittelt werden, der sich nun wegen Körperverletzung verantworten muss. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. Der 25-jährige Sicherheitsdienstmitarbeiter sieht einem Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung entgegen.

Um die Flüchtlingskrise in Berlin in den Griff zu bekommen, sollen ab heute auch Bundeswehrsoldaten bei der Registrierung der Flüchtlinge helfen. Tsp

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