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Geschenke, um ihn zum Schweigen zu bekommen: Pärchen missbrauchte Jungen des Nachbarn

Als sein Vater ins Krankenhaus musste, bot der Nachbar an, sich währenddessen um den Jungen zu kümmern - mit schauderhaften Folgen für das Kind. Nicht einmal seine damalige Freundin hielt ihn zurück; im Gegenteil: Sie hatte Sex mit dem Zwölfjährigen.

An einem Theater hatten sie sich kennengelernt und wurden ein Paar. Nun teilen sich der 37-jährige Mann und die 24-jährige Frau die Anklagebank. Sie haben einen zwölfjährigen Jungen aus der Nachbarschaft sexuell missbraucht. Patrick B. werden acht Taten zur Last gelegt, zwei seiner Ex-Partnerin. Der Tischler gab die Vorwürfe am Dienstag vor Gericht pauschal zu, die Frau berief sich auf den Einfluss von Alkohol. „Ich kann nicht begreifen, warum ich mitgemacht habe“, sagte die Veranstaltungstechnikerin.

Patrick B. zeigte sich in seinem Wohnhaus in Charlottenburg als sehr hilfsbereit und freundlich. Als sein Nachbar im letzten Herbst für ein paar Tage in eine Klinik musste, bot er sich dem alleinerziehenden Vater sofort an. Er würde sich um den Jungen kümmern, es sei alles kein Problem. Patrick B., ein schlanker Mann mit  Brille und Zopf, hatte eine Lebensgefährtin. Außerdem wohnte übergangsweise seine ehemalige Freundin Sarah D. bei ihm. Alles schien sicher für den Jungen.

In der Nacht zum 29. Oktober aber zeigte B. dem Kind einen Pornofilm. In den folgenden Tagen fasste er den Jungen mehrfach an. Er belohnte ihn Ermittlungen zufolge mit einem Handy und einem Notebook. Bei einer Halloween-Feier stand er mit Sarah D. in der Küche und sorgte dafür, dass es zu Sex zwischen der Frau und dem Zwölfjährigen kam. „Nüchtern hätte ich so etwas nie gemacht“, erklärte die im dunklen Hosenanzug bieder wirkende Angeklagte. Sie schäme sich, habe inzwischen eine Therapie begonnen.  

Bereits eine Woche nach dem letzten Übergriff klickten für B. die Handschellen. Der Vater des Jungen hatte verdächtige Nachrichten vom Nachbarn an seinen Sohn gefunden. Der Schüler solle nichts sagen, hieß es darin. Zudem hatte der Vater die Geschenke entdeckt. Er ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Bei der Verhaftung hatte B. die Taten bestritten. Vor Prozessbeginn sicherten ihm die Richter im Falle eines Geständnisses maximal drei Jahre und vier Monate Haft zu.

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